Katerstimmung in EU

Orban: „Juncker und Migranten schuld am Brexit“

Ausland
26.11.2018 10:01

Trotz der Erleichterung der EU-27 über die Brexit-Einigung mit London herrscht in Brüssel und in den Hauptstädten der Mitgliedsstaaten keine Feierstimmung über den Ausgang des Sondergipfels am Sonntag. Neben Bundeskanzler Sebastian Kurz, der von einem „historischen, aber keinem guten Tag“ sprach, äußerte auch der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban sein Bedauern über den baldigen Austritt der Briten aus der EU. Der Regierungschef nannte in einer Stellungnahme gegenüber dem ungarischen staatlichen Fernsehen zwei Hauptgründe für den Brexit: Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker und die Flüchtlingskrise.

„Wenn es einen ,Black Friday‘ gibt, dann ist das heute ein ,Black Sunday‘“, heißt es zu Beginn eines Videobeitrags auf Orbans Facebook-Seite, der von der weltweit berühmten Trauerballade „Gloomy Sunday“ begleitet wird. Das Lied, das vom Pianisten Rezso Seress zum Text von Laszlo Javor komponiert und dann von vielen Verlagen abgelehnt wurde, erlangte traurige Berühmtheit, weil es den Ruf hatte, viele Menschen in den Suizid zu treiben. Dieses gezielt ausgewählte Lied soll die Stimmung Orbans wohl unterstreichen, wenn er vom „Austritt eines reichen Landes“ spricht.

„Großer finanzieller Verlust“
Es handelt sich laut Orban auch um einen „großen finanziellen Verlust“ für Ungarn und die Union. „Wir hätten die Briten in der EU halten sollen. Stattdessen habe man „Migranten in die Union geholt“. „Hätten die westeuropäischen Staaten die Migranten nicht hereingelassen, wären die Briten nicht aus der EU ausgetreten“, lautet die Schlussfolgerung des wegen seiner strikten Flüchtlingspolitik viel kritisierten Ministerpräsidenten.

Video: Bundeskanzler Kurz zum Ausgang des Brexit-Sondergipfels

Ebenfalls Mitschuld am Brexit trägt aus Sicht des ungarischen Regierungschefs Kommissionspräsident Juncker. „Einer der schwersten Fehler war es, dass die EU einen Kommissionspräsidenten bestellt hat, dessen Person die Briten ablehnten“, sagte Orban am Sonntag am Rande des EU-Sondergipfels.

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