Leichtathletik-EM

Ivona Dadic: Nur 50 Punkte fehlten ihr auf Bronze!

Sport-Mix
10.08.2018 21:20

Schade! Nur ein verpatzter Speerwurf kostete Ivona Dadic eine Medaille im Siebenkampf bei der EM in Berlin - aber dennoch bot die 24-Jährige eine ganz großartige Leistung, da sie ihren ein Jahr alten Rekord von der WM in London (6417) auf tolle 6552 Punkte verbesserte! Im abschließenden 800-m-Lauf hatte sie sich noch vom fünften auf den tollen vierten Platz vorgearbeitet - auf Bronze fehlten Ivi am Ende nur 50 Punkte!

Zudem wurde Verena Preiner im Siebenkampf ganz starke Achte (6337). Und da ja Lukas Weißhaidinger zuvor Bronze geholt hatte (am Freitag erhielt er endlich seine Medaille), weist Österreich vor dem Final-Wochenende schon drei Top-Platzierungen in Berlin auf! Aber aus der erhofften zweiten Medaille in Berlin, der elften in der 84-jährigen EM-Geschichte gesamt, wurde es leider nichts. Nach dem Auftaktbewerb des zweiten Tages, dem Weitsprung, hatte es noch stark nach Bronze für Dadic ausgeschaut, denn da war sie auf 6,35 Meter gesegelt und auf den dritten Platz in der Gesamtwertung vorgerückt.

Die Bronze-Position büßte sie dann aber im Speerwurf mit nur 47,42 Metern ein. „Ja, leider, das war ein Dämpfer, ich hätte mir schon knapp 50 Meter zugetraut“, meinte die Oberösterreicherin, die im 800-Meter-Lauf noch einmal alles gab, bis zum Umfallen kämpfte - doch in den Kampf um die Medaillen konnte sie nicht mehr eingreifen. Weltmeisterin Nafissatou Thiam (BEL) wurde mit 6816 Punkten Europameisterin vor Katarina Johnson-Thompson (GBR/6799) und Carolin Schaefer (GER/6602), die von den 48.457 (!) Fans zu Bronze getrieben wurde.

Klar war Ivi ein klein wenig enttäuscht, dass sie nach Bronze von Amsterdam 2016 ihre zweite EM-Medaille verpasste. Dies minderte aber nicht im Geringsten ihren hohen Status, den sie sich in der internationalen Leichtathletik mit zweimal Silber (Hallen-EM 2017 und Hallen-WM 2018) längst erkämpft hat. Und ihr großartiger neuer Rekord spricht schon für sich! Der ist Weltklasse! Übrigens war dies ihr bereits siebenter österreichischer Rekord in der allgemeinen Klasse. Vor sechs Jahren hatte sie mit noch 5959 Punkten ihre erste nationale Bestmarke erzielt, dann ging es mit dem Punkteberg steil nach oben. Immer weiter hinauf - wie jetzt in Berlin!

In der deutschen Hauptstadt wurde sie von ihrer ganzen Familie und vielen Freunden begleitet und angefeuert - und zudem von insgesamt fünf Trainern betreut. Chefcoach Philipp Unfried trainiert sie speziell im Hürdensprint und über 200 Meter, Wolfgang Adler im Weitsprung und über 800 Meter, Inga Babakova im Hochsprung, Klaus Moser im Kugelstoßen und Lisi Eberl im Speerwurf. Ein großartiges Team. Und der Verband hat ihr ein perfektes Trainingsumfeld geschaffen. Als Basis für weitere Erfolge. Richtung Olympia 2020.

Und einmal mehr trumpfte Österreich im Siebenkampf auch auf breiter Front auf. Studenten-Weltmeisterin Verena Preiner verbesserte sich mit persönlicher Bestweite im Weitsprung von 6,09 Metern (ein Zentimeter weiter als bisher) und vor allem auch im Speerwurf mit 48,79 Metern weiter nach vorn, wurde dank eines guten 800-Meter-Laufs mit insgesamt 6337 Punkten (neue persönliche Bestleistung) Achte. Sarah Lagger, die heuer schon U20-Vizeweltmeisterin geworden war, bot bei ihrer ersten „großen“ EM als 13. (6058 Punkte) eine prima Vorstellung.

Ingebrigtsen-Familie nimmt 1500-Meter-Gold nach Hause
Der jüngste der drei Ingebrigtsen-Brüder machte später am Abend das Familien-Rennen um die Goldmedaille über 1500 Meter bei den Leichtathletik-Europameisterschaften. Der 17-jährige Jakob gewann im Berliner Olympiastadion in 3:38,10 Minuten vor dem Polen Marcin Lewandowski (3:38,14). Henrik Ingebrigtsen (27) wurde Vierter, Filip Ingebrigtsen (25) Zwölfter. Über 400 Meter trumpfte der Brite Matthew Hudson-Smith in 44,78 Sekunden vor den belgischen Brüdern Kevin Borlee (45,13) und Jonathan Borlee (45,19) auf. Eine Fotofinish-Entscheidung bei 13,17 Sekunden gab es über 110 Meter Hürden, der Franzose Pascal Martinot-Lagarde schnappte Gold dem als neutralen Athleten angetretenen Russen Sergej Schubenkow weg.

Die 800 Meter wurden eine Beute der Ukrainerin Natalija Pryschtschepa, die sich mit einer Zeit von 2:00,38 Minuten vor der Französin Renelle Lamote (2:00,62) durchsetzte. Die Schweizerin Lea Sprunger jubelte in 54,33 Sekunden über 400-Meter-Hürden-Gold und war damit ihrer Favoritenrolle gerecht geworden. Sie kürte sich zur ersten Schweizer LA-Europameisterin überhaupt. Im Speerwurf der Frauen gab es die insgesamt dritte Goldmedaille für Deutschland bei der Heim-EM, Christin Hussong gewann mit dem EM-Rekord von 67,90 m überlegen vor der Tschechin Nikola Ogrodnikova (61,85). Einen Griechen-Sieg gab es im Dreisprung durch Paraskewi Papachristou (14,60 Meter), im Hochsprung schlug die als neutrale Athletin geführte Russin Marija Lasitskene mit 2,00 Metern die höhengleiche Bulgarin Mirela Demirewa.

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(Bild: KMM)



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