In Indonesien

Über 140 Tote nach Beben auf Ferieninsel

Ausland
06.08.2018 07:50

Nach dem neuen schweren Erdbeben auf der indonesischen Ferieninsel Lombok steigt die Zahl der Todesopfer immer weiter. Bei dem Beben der Stärke 7,0 starben nach Angaben der zuständigen Provinzbehörden am Sonntagabend mindestens 142 Menschen. Zwei Österreicher wurden verletzt nach Jakarata ausgeflogen. Zudem gab es auf der Nachbarinsel von Bali Hunderte Verletzte. Tausende flohen in Panik aus ihren Häusern. Am Montag gab es mehrere kräftige Nachbeben.

Bisher lagen keine Hinweise vor, dass sich unter den Todesopfern oder Verletzten auch Österreicher befinden könnten, teilte der Journaldienst des Außenministeriums in Wien in der Nacht auf Montag mit. Erst vor einer Woche waren bei einem Beben auf Lombok 16 Menschen getötet worden.

Tsunami-Warnung ausgelöst
Das neue Beben hatte die Insel gegen 19.46 Uhr Ortszeit am Sonntagabend erschüttert. Das Zentrum des Bebens lag rund 18 Kilometer nordöstlich von Lombok im Meer, in etwa 15 Kilometern Tiefe. Die größten Schäden gab es an der Nordküste. Auch die Hauptstadt Mataram wurde sehr in Mitleidenschaft gezogen. Der Süden und der Westen, wo sich die meisten Urlauber aufhalten, ist weniger betroffen. Nach dem Beben war zunächst eine Tsunami-Warnung ausgelöst worden, die aber nach kurzer Zeit wieder aufgehoben wurde.

Die Behörden hatten die Menschen aufgefordert, sich vom Meer zu entfernen. „Bitte gehen Sie zu einem höher gelegenen Ort“, sagte Dwikorita Karnawati, Leiterin der indonesischen Wetter- und Geophysikbehörde, in einem lokalen Fernsehsender. Die Menschen sollten dabei „ruhig bleiben und nicht in Panik verfallen“.

Zwei Dörfer überflutet
Meerwasser überflutete zwei Dörfer mit einer Höhe von zehn und 13 Zentimetern, wie Karnawati bekannt gab. Ein Sprecher der Katastrophenschutzbehörde ging davon aus, dass zahlreiche Gebäude in Lomboks Hauptort Mataram beschädigt worden seien. Die meisten Häuser seien mit nicht besonders widerstandsfähigem Material gebaut worden.

Wienerin lief nackt auf die Straße
Der Erdstoß war auch in rund 100 Kilometern Entfernung auf Bali zu spüren gewesen. Einwohner und Touristen rannten schreiend auf die Straße. „Es hat ordentlich gewackelt“, schilderte der 22-jährige Wiener Clemens Salomon das Beben. Er und seine gleichaltrige Reisebegleiterin Teresa Hermann, ebenfalls aus Wien, hatten es auf der zu Indonesien gehörenden Insel erlebt. „Wir waren zu diesem Zeitpunkt bei der Massage.“

Als die Erschütterungen begannen, seien nicht nur die Masseurinnen aus dem Lokal im ersten Stock sofort ins Freie geflüchtet, erzählte Salomon am Telefon. „Tesi sprang vom Massagetisch und lief sogar nackt auf die Straße.“ Sie war geschockt. Der Schreck über das Erlebte stand der jungen Wienerin laut der Schilderung im Gesicht. „Gefühlt hat es eine halbe Minute lang gewackelt“, sagte Salomon weiter. Noch während des Telefonats berichtete er zudem von einem spürbaren Nachbeben.

Wanderer nach Beben von Vulkan gerettet
Erst vor einer Woche hatte sich 50 Kilometer nordöstlich von Mataram ein Beben ereignet. Nach dem ersten Erdstoß gab es zwei weitere starke Beben sowie mehr als 100Nachbeben. Hunderte Gebäude und ein Krankenhaus wurden damals zerstört. Mehr als 500 Wanderer mussten von einem aktiven Vulkan gerettet werden, wo sie nach dem Erdbeben zunächst festgesessen hatten. Unter den betroffenen Touristen waren auch Österreicher.

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