Welt atmet auf

Höhlendrama: Alle 12 Buben und Trainer sind frei!

Ausland
10.07.2018 16:45

Die von Menschen rund um den Globus verfolgte Rettungsaktion im Höhlendrama von Thailand hat ein glückliches Ende genommen: Am Dienstagnachmittag wurden die letzten eingeschlossen Kinder und auch der Trainer aus der überfluteten Höhle gerettet. Alle zwölf Teenager wurden - auf mehrere Etappen und Gruppen aufgeteilt - von Spezialtauchern in stundenlangen Aktionen ins Freie gebracht und atmen somit nach mehr als zwei Wochen endlich wieder Freiheit. „Sie und ihr Coach wurden aus der Höhle gerettet und sind in Sicherheit“, schrieben die Thai Navy Seals auf Facebook. Teils starker Regen hatte die Helfer zuletzt unter Druck gesetzt, den Einsatz noch am Dienstag abzuschließen - denn der Regen hätte die Höhle weiter überfluten können. Viele gedenken nach dem erfolgreichen Abschluss der Mission dem thailändischen Taucher, der vor wenigen Tagen bei dem Einsatz ums Leben gekommen war.

Das Drama hat nach 17 Tagen doch noch ein glückliches Ende gefunden. Der letzte Einsatz begann nach Angaben der Behörden um 10.08 Uhr Ortszeit (5.08 Uhr MESZ), kurz vor 19 Uhr Ortszeit konnten dann auch der zwölfte Bub und der Trainer endlich aus der Höhle gebracht werden. Wenige Stunden danach konnten auch die drei Rettungstaucher und der Arzt, der zur Versorgung der Kinder in der Höhle verblieben war, die Höhle verlassen.

Bei den ersten beiden Tauch-Aktionen waren am Sonntag und Montag acht Buben gerettet worden. Zwei haben minderschwere Lungeninfekte. Insgesamt seien die jungen Fußballer jedoch bei guter Gesundheit, hieß es. Nach mehr als zwei Wochen in der Dunkelheit müssen sie zum Schutz vor dem Tageslicht Sonnenbrillen tragen.

Die ersten vier Buben durften auch schon ihre Familien sehen - allerdings nur durch eine Glasscheibe, aus Angst vor Infekten. Die Kinder sollen mindestens noch eine Woche zur Beobachtung in der Klinik bleiben. Die Einladung des Weltfußballverbandes FIFA, beim WM-Finale am Sonntag dabei zu sein, werden sie damit nicht annehmen können. Macht aber nix: Die Kinder haben nach ihrer erfolgreichen Rettung am Dienstag schon die nächste Einladung, diesmal vom britischen Traditionsklub Manchester United, erhalten - und es wird sicher nicht die letzte Einladung für die jungen Fußballer bleiben.

Glückliches Ende grenzt an ein Wunder
Das glückliche Ende des Höhlendramas grenzt für viele an ein Wunder. Auch Experten hatten es kaum für möglich gehalten, dass das Team des Fußballvereins aus seinem Zufluchtsort in vier Kilometern Tiefe sicher nach draußen gebracht werden kann. Der Weg zurück ans Licht dauerte jeweils mehrere Stunden. Große Teile der Höhle waren überflutet. Keines der Kinder hatte Erfahrung im Tauchen. Die Buben wurden daher von den Profis in Schlepptau genommen.

Manche Stellen in der Tropfsteinhöhle Tham Luang-Khun Nam Nang Non waren so eng, dass auch die Kinder kaum durchpassten. Als vorletzter der insgesamt zwölf Spieler kam der jüngste nach draußen. Er ist erst elf.

Insgesamt waren an dem dramatischen Einsatz mehr als 1000 Retter beteiligt. Das Kernteam bestand aus 18 Spezialtauchern, der größte Teil von ihnen kommt aus dem Ausland, etwa aus Australien und Großbritannien. Die Rettungsaktion war auch ein Kampf gegen die Zeit. Am Dienstag setzte in der Region an der Grenze zu Myanmar wieder heftiger Regen ein. In Südostasien ist gerade Monsun-Saison.

Die geretteten Buben sind Fußballer des Lokalvereins „Wildschweine“. Die Gruppe war am 23. Juni bei einem Ausflug in die Höhle von den Wassermassen überrascht worden. Erst nach neun Tagen, in denen es keinerlei Lebenszeichen gab, wurden die Buben und ihr Trainer von britischen Höhlentauchern entdeckt.

Die tagelange Suche und jetzt auch die Rettung entwickelten sich zum Kampf gegen Wetter und Zeit, bei dem die ganze Welt mitfieberte. Als dann am Dienstag die Befreiung des zwölften Buben vermeldet wurde, brach nicht nur im Lager der Retter am Eingang der Höhle Jubel aus (siehe Video unten).

Neben Tesla-Boss Elon Musk freuten sich Staatschefs aus der ganzen Welt, darunter die isländische Premierministerin und Deutschlands Kanzlerin Angela Merkel, über die geglückte Mission und gratulierten den Buben und ihren Helfern.

Auch US-Prsäident Donald Trump und die britische Premierministerin Theresa May gratulierten zur erfolgreichen Rettungsmission.

Wie gefährlich die Rettung war, machte der Tod eines Tauchers vor wenigen Tagen mehr als deutlich. Bei allem Jubel über die gelückte Rettung aller zwölf Buben und ihres Trainers solle man jetzt, so der Wunsch vieler Menschen, nicht jenen thailändischen Taucher vergessen, der am Freitag bei der Vorbereitung der Mission ertrunken war.

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