Noch 8 Buben in Höhle

Wird Rettung jetzt ein „Krieg gegen das Wasser“?

Ausland
09.07.2018 07:46

Es war ein hoffnungsvoller Start der Rettungsmission, als am Sonntag überraschend schnell vier der zwölf eingeschlossenen Buben aus der Höhle in Thailand befreit und per Helikopter ins Krankenhaus gebracht wurden - siehe Video oben. Jetzt scheint es aber der befürchtete „Krieg gegen das Wasser“ bei der geplanten Rettung der verbliebenen acht Jugendlichen und ihres Fußballtrainers zu werden. Die Retter stehen vor einem weiteren Hindernis: In der Nacht auf Montag prasselte für Stunden starker Monsunregen auf die Region Chiang Rai nieder. Inwiefern sich die Regengüsse auf die Wasserstände in der Höhle auswirkten, war am frühen Morgen unklar.

Vier Burschen konnten bereits befreit werden. Die Mission zur Rettung der noch eingeschlossenen Fußballer soll am Montag fortgesetzt werden. Thailands Wetterbehörden sagten allerdings eine 60-prozentige Regenwahrscheinlichkeit mit Gewittern voraus. Die Einsatzkräfte hatten ihre Rettungsaktion am Sonntag auch wegen der Wetterprognosen vorangetrieben, obwohl das Heraustauchen der Buben unter Experten als schwierig und gefährlich gilt.

Mutter: „Habe seinen Namen gehört und war überglücklich“
Nachdem die Identität der ersten vier Geretteten zunächst unklar war, sickerten im Laufe des Vormittags erste Informationen durch: Der Bub der am Sonntagabend (Ortszeit) nach 15 Tagen Gefangenschaft als erster wieder Freiheit atmen konnte, war der 13-jährige Monhkhol Boonpiam, wie die britische „Daily Mail“ berichtete. „Ich habe den Namen Mongkhol gehört und war überglücklich“, sagte seine Mutter gegenüber Reportern. Als zweiter wurde der 14-jährige Prajak Sutham gerettet. Als dritter kam Nattawut Thakamsai aus der Höhle - ein 11-jähriger Asthmatiker, dessen Eltern eine kleine Tochter an Krebs verloren haben. Als letzter wurde der 15-jährige Pipat Bodhu befreit. Laut Berichten soll er als Freund des Torwarts mitgekommen sein und nicht der Fußballmannschaft angehören.

Rettungsaktion für zehn bis 20 Stunden unterbrochen
Nach der Befreiung der ersten vier Jugendlichen, wurden die Buben per Hubschrauber ins nächstgelegene Krankenhaus in der knapp 60 Kilometer entfernten Stadt Chiang Rai geflogen. Anschließend wurde die Rettungsaktion unterbrochen - für zehn bis 20 Stunden, wie Provinzgouverneur Narongsak Osottanakorn ankündigte. In dieser Zeit sollten die Atemluftvorräte in der Höhle aufgefrischt werden. Acht Jugendliche und ihr Trainer warten noch auf ihre Rettung aus der Höhle Tham Luang-Khun Nam Nang Non im Norden des Landes an der Grenze zu Myanmar.

Eltern warten auf Wiedersehen
Die Eltern der Buben warten noch auf ein erstes Wiedersehen. Wie der Sender Thai PBS am Montag berichtete, informierten die Behörden die Familien, sich für einen Besuch im Krankenhaus bereitzuhalten. Nach Auskunft der Behörden geht es den Buben den Umständen entsprechend gut. Der achte Stock der Klinik, wo sie die erste Nacht nach ihrer Rettung verbrachten, wurde von der Polizei abgesperrt.

Buben sollen in Vierer-Gruppen aus Höhle gebracht werden
Der australischen Außenministerin Julie Bishop zufolge sollen die Buben, die sich noch in der Tiefe befinden, zu viert aus der Höhle gebracht werden. Das würde bedeuten, dass es noch zwei weitere Rettungsaktionen geben wird, bis alle Kinder wieder in Freiheit sind. Australien beteiligt sich mit 19 Experten an der schwierigen Mission.

Die Rettung ist äußerst gefährlich: Ein Taucher kam in der Nacht auf Freitag ums Leben. Selbst die professionellen Taucher benötigten fünf bis sechs Stunden, um in der Höhle vom Zufluchtsort der Jugendlichen aus durch teils extrem enge Gänge, vorbei an scharfkantigen Felsen und durch überflutete Passagen zum Ausgang zu gelangen.

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