Höhlenrettung

Offiziell bestätigt: 4 weitere Buben in Sicherheit

Ausland
09.07.2018 16:18

Einen Tag nach der Rettung der ersten vier Kinder aus der überfluteten Tham-Luang-Höhle in Thailand ist am Montag die zweite Bergungsaktion durchgeführt worden. Der Einsatz für eine zweite Gruppe habe gegen 11 Uhr Ortszeit (6 Uhr MESZ) begonnen und sei mittlerweile erfolgreich beendet worden, teilte der Leiter des Krisenstabs, Narongsak Osottanakorn, mit. Wie die Thai Navy Seals berichteten, wurden vier weitere Burschen gerettet. Damit sind acht der 13 eingeschlossenen Mitglieder des Jugend-Fußballteams in Sicherheit.

Am Montagabend (Ortszeit) bestätigten die Thai Navy Seals auf ihrer Facebook-Seite, dass mittlerweile acht „Wildschweine“ gerettet wurden - eine Anspielung auf „Wild Boars“, den Namen der Jugendfußballmannschaft. 

Ein Reporter vor Ort twitterte ein Video, in dem man Krankenwagen sieht, mit denen die am Montag geretteten Burschen ins Krankenhaus eingeliefert wurden. Mindestens ein Helikopter war laut CNN vor Ort. Damit war der Einsatz an diesem Tag beendet. Vier weitere Kinder und der Trainer müssen noch in der Höhle ausharren. 

Die Bergungsaktion wird vermutlich am Dienstag fortgesetzt, wenn die Taucher neue Kräfte gesammelt haben und auch die Versorgung mit Atemluft auf dem vier Kilometer langen Weg nach draußen sichergestellt ist. Möglicherweise wird dann versucht, alle fünf Eingeschlossenen gemeinsam herauszuholen. Offiziell gab es dafür zunächst keine Bestätigung.

Die geretteten Kinder und Jugendlichen werden jetzt in einem Krankenhaus der Provinzhauptstadt Chiang Rai behandelt. Noch am Montag sollten die ersten Burschen Besuch von ihren Familien bekommen dürfen. Allerdings müssen sie nach den zwei Wochen in fast kompletter Dunkelheit erst vorsichtig wieder ans normale Leben herangeführt werden. Zunächst einmal werden sie gründlich untersucht. Befürchtet wird, dass auch die Psyche Schaden genommen haben könnte.

Den vier Burschen, die bereits am Sonntag gerettet wurden, geht es nach offiziellen Angaben verhältnismäßig gut. Nach Angaben des Leiters des Rettungsteams, Narongsak Osottanakorn, waren sie hungrig und haben im Spital nach gebratenem Reis gefragt.

Rettungsweg ist selbst für erfahrene Taucher schwierig zu bewältigen
Der Tauchgang durch die weitverzweigte Höhle ist schon für Profis kräftezehrend (siehe dazu auch Video oben). Die Burschen und ihr Trainer waren erst in den vergangenen Tagen mit den Grundregeln des Tauchens vertraut gemacht worden. Einige von ihnen können nicht einmal schwimmen. Die vier am Sonntag geborgenen Burschen hatten vor der Bergung Beruhigungsmittel bekommen, wie einer der an der Aktion beteiligten Taucher berichtete. Damit habe man vermeiden wollen, dass sie in Panik geraten.

Schlammiges Wasser versperrt Sicht
Da man in dem schlammigen Wasser praktisch nichts sehen kann, wurden Taue befestigt, an denen sich die Taucher entlangziehen sollen. Wie gefährlich das Unterfangen ist, hatte am Freitag der Tod eines erfahrenen thailändischen Tauchers gezeigt, der auf dem Weg aus der Höhle wegen Sauerstoffmangels gestorben war.

In der Tham-Luang-Höhle in der Provinz Chiang Rai waren am 23. Juni insgesamt zwölf Fußballer im Alter zwischen elf und 16 Jahren und ihr 25-jähriger Trainer von Wassermassen überrascht worden, sodass sie sich tief in die Höhle flüchteten. Nach neun Tagen wurden sie von Rettungskräften entdeckt und mit Lebensmitteln und medizinisch versorgt.

Wasserspiegel steigt
Zunächst hatten die Einsatzkräfte versucht, einen alternativen Höhlenausgang für die Rettung zu finden. Außerdem zogen sie die Möglichkeit in Betracht, dass die Rettung erst in ein paar Monaten erfolgen könnte, wenn nach dem Ende der Monsunzeit das Wasser aus der Höhle abläuft. Der steigende Wasserspiegel und der gleichzeitig fallende Sauerstoffgehalt in der Höhle zwangen die Einsatzkräfte aber schließlich zum Handeln.

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