Griff nach der Macht

EU-„Staffelübergabe“ an Sebastian Kurz auf Planai

Österreich
30.06.2018 14:06

Schladming hat wirklich schon viel gesehen. Den ersten Weltcup-Sieg von Legende Franz Klammer (1973), die vielen von Ski-Held Marcel Hirscher, die „Special Olympics“ unter Arnold Schwarzeneggers Patronanz, zwei Ski-Weltmeisterschaften. Aber so Hochpolitisches wie bei der Staffelübergabe zur EU-Ratspräsidentschaft gab es noch nie.

Haben doch ein bissl geholfen, die Stoßgebete. Kurz vor 6 Uhr früh blinzelte die Sonne durch die Wolken über der Schladminger Planai. Man wollte schließlich Politik-Bilder vor sonnendurchfluteter Kulisse in die Welt schicken. Aber so ganz spielte das Wetter dann doch nicht mit, wenigstens ging es ohne Regen ab. Pünktlich um 11 Uhr übergab Bojko Borissow, bulgarischer Ministerpräsident und Ex-Profifußballer, mit Augenzwinkern einen Kick-Wimpel an Kanzler Sebastian Kurz.

Eigentlich war‘s nicht mehr als ein perfekt inszenierter Fototermin in den Alpen. Der junge Kanzler und seine Gäste, auch Ratspräsident Donald Tusk war da, mit offenem Hemdkragen durch ein Spalier an Zaungästen drängelnd.

EU zum Angreifen, wenn man so will. Gute, entspannte Stimmung schon bei der Gondelfahrt auf die Planai. Auf knapp 1900 Meter Seehöhe gab’s einen Wanderrucksack vom Schladminger Bürgermeister, gefüllt mit Schnaps, Speck, Käse und Kräuterbalsam, wenn’s einmal Blasen an den Füßen gibt. Danach, in der Schafalm-Hütte, ging’s unter sechs Augen ums Inhaltliche. Einen kurzen Überblick, was da diskutiert wurde, gab der Kanzler dann - kurz gestört von Demonstranten, die ein Transparent „Gegen ein Europa, das tötet“ entrollt hatten - auf der Terrasse vor der Kulisse des mächtigen Dachsteins.

Österreich wird zum Brückenbauer
Das Leitmotiv der Präsidentschaft „Ein Europa, das schützt“, sei das definierte Ziel, hielt Kurz dagegen. Nur gemeinsam könne man die großen Themen unserer Zeit (Migration, Spannungen innerhalb der EU, mit den USA und Russland) lösen. Österreich verstehe sich als „Brückenbauer“: „Dazu wollen und werden wir einen positiven Beitrag leisten.“ Ähnlich Borissow und Tusk: „Der Job jedes Politikers ist es, mit aller Kraft die Grenzen für ihre Menschen zu schützen, da müssen wir zusammenstehen.“

In gelöster Stimmung gab’s dann noch einen Spaziergang mit dem steirischen Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer, der dabei nicht müde wurde, die Schönheiten des Landes hervorzuheben. Und am Abend stand ein großes Konzert mit Stars wie dem Song-Contest-Dritten Cesar Sampson auf dem Programm.

Weitere Bilder von der Planai zum Durchklicken:

Gerhard Felbinger, Kronen Zeitung

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