Explosionsgefahr

Mitarbeiter reagierten bei Feuer im Museum sofort

Salzburg
27.06.2025 05:00

Feuer im Freilichtmuseum in Großgmain in Salzburg! Zwei Mitarbeiter und ein Kalkbrenner griffen am Donnerstag schnell ein, verhinderten Schlimmeres. Nachdem der Dachstuhl des Kalkbrennofens in Flammen aufgegangen war, starteten sie sofort mit dem Löschen. Hohe Temperaturen machten den Lösch-Einsatz besonders schwierig.

„Wir haben in der Früh gesehen, dass es oben zu brennen anfängt. Einer ist sofort losgelaufen und hat die Feuerwehr angerufen, ich habe von oben gelöscht und ein weiterer Kollege hat von unten gelöscht“, erzählt Kalkbrenner Hannes Weissenbach. 30 Feuerwehrleute aus Großgmain und Bayerisch Gmain brachten die Situation rasch unter Kontrolle. Der Dachstuhl brannte komplett aus – ohne den Wald zu entzünden.

Einfach zu löschen war der Brand nicht, denn im Brennraum des Ofens waren 1200 Grad Celsius! Wenn hier Wasser dazugekommen wäre, hätte sogar das ganze Gebäude explodieren können.

Beim „Krone“-Lokalaugenschein zeigen sich die Auswirkungen des Feuers: Ein Radlader transportiert rauchende Holzbalken ab. Statt des Dachs sieht man deutlich die Hitze, die Luft flimmert. Sowohl Weissenbach als auch Peter Fritz, Direktor des Freilichtmuseums, und mehrere Mitarbeiter räumen auf, analysieren und sichern ab. Die Wege zum Kalkofen sind weitläufig abgesperrt.

Die Feuerwehr konnte das Dach des Kalkbrennofens nur noch kontrolliert abbrennen lassen.
Die Feuerwehr konnte das Dach des Kalkbrennofens nur noch kontrolliert abbrennen lassen.(Bild: Markus Tschepp)

Dabei wurde das erste Kalkbrennen in Großgmain seit 2006 genau geplant und vorbereitet – die „Krone“ berichtete. Am Mittwochvormittag wurde der Ofen angezündet. Rund um die Uhr waren Mitarbeiter im Einsatz, um das Feuer für mehrere Tage aufrechtzuerhalten. Doch bereits nach weniger als 24 Stunden war es damit vorbei – das gesamte Dach fing Feuer.

„Wir waren in der Früh noch im Dachstuhl und hätten nicht bemerkt, dass es besonders heiß gewesen wäre“, sagt Weissenbach. „Wir wissen, dass das Kalkbrennen gefährlich sein kann.“ Umso wichtiger seien gute Vorbereitungen, etwa die bereits befüllten Feuerwehrschläuche in der Nähe für den Fall eines Notfalls.

Zitat Icon

Sie haben mich in der Früh angerufen – der Kalkofen brennt. Den Mitarbeitern ist nichts passiert, das ist am wichtigsten.

Peter Fritz, Direktor des Salzburger Freilichtmuseums in Großgmain

Auch Stunden nach dem Brand herrschten im Ofen noch Hunderte Grad. Damit bei den Unwettern kein Wasser eindringen kann, wurde er mit Sand abgedeckt. Denn auch wenn das Feuer aus ist, hätten Verdampfungen noch immer zu Explosionen führen können.

„Was heute passiert ist, ist Menschen vor 50, 100, 300 Jahren auch schon passiert“, zeigt sich Museumsdirektor Peter Fritz gelassen – seit er weiß, dass niemand verletzt wurde. „Das ist am wichtigsten.“ Den Ofen selbst will er sobald wie möglich wieder anwerfen. Wann genau, steht noch nicht fest. „Zuerst wird der Dachstuhl erneuert, dann planen wir wieder.“

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
kein Artikelbild
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Salzburg
Kostenlose Spiele
Vorteilswelt