Siegesfeier in Wien

So haben die in Österreich lebenden Türken gewählt

Österreich
25.06.2018 07:01

Warum wählen Türken in Österreich ihren „Sultan“? Die Wahlen hielten auch hierzulande die Bevölkerung in Atem: Bilder von Warteschlangen vor den Konsulaten in Wien (siehe Video oben), Salzburg und Bregenz sorgten für Verwunderung - gelten doch Präsident Recep Tayyip Erdogan und die konservative AKP als umstritten. Bereits am Sonntagabend feierten Erdogan-Anhänger den Wahlsieg des Staatschefs in Wien-Favoriten.

Menschenrechtsverletzungen, die Aushöhlung der säkularen Republik und nicht zuletzt der Import dieser antidemokratischen Kultur ins Ausland, vor allem nach Österreich, sorgen vereinzelt für antitürkische Stimmung. Doch eines vorweg: Nicht jeder Österreicher mit türkischen Wurzeln ist Anhänger der konservativen AKP, kritisiert die Türkische Kulturgemeinde. 

Seit mehr als 50 Jahren leben Menschen aus der Türkei bei uns. Von den derzeit 300.000 Personen sind 106.657 registrierte Wähler. Die Wahlbeteiligung lag bei 51,8 Prozent, was bedeutet, dass 55.273 Personen die Konsulate in Wien, Salzburg und Bregenz aufsuchten, um ihre Stimme bei den Wahlen in der Türkei abzugeben.

Mehr als 72 Prozent stimmten für Erdogan
Nachdem über 80 Prozent der hierzulande abgegebenen Stimmen der Auslandstürken ausgezählt worden waren, stand fest, dass 72 Prozent für Erdogan als neuen Präsidenten der Türkei gestimmt hatten - ein besseres Ergebnis, als Erdogan in der Türkei erzielt hat. Dort wählten ihn knapp 52,6 Prozent. Bei der parallel laufenden Parlamentswahl kam die AKP von Präsident Erdogan in Österreich auf 63 Prozent.

Auto-Corso und Sprechchöre am Reumannplatz
Bereits am Sonntagabend fand in Wien-Favoriten eine Kundgebung statt. Eine Gruppe von Türken zog mit Fahnen und Sprechchören vom Reumannplatz auf die Fußgängerzone des zehnten Bezirks. Wie die Polizei mitteilte, handle es sich um etwa 200 Personen, die den Wahlausgang zwischen Reumannplatz und Gudrunstraße feiern. Auch ein Autokorso fand statt. Polizeikräfte waren vor Ort, die Lage blieb allerdings friedlich. 

Martina Münzer, Kronen Zeitung/krone.at

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