Einsatzkräfte klagen

Fotos, Videos, Alkohol: Gaffer nerven bei Unfällen

Oberösterreich
02.02.2018 05:45

Knapp 30 Schaulustige – darunter ein halbes Dutzend Betrunkene – behinderten, wie berichtet, nach einem Unfall die Ersthelfer und den Notarzt, die sich in Linz um einen Vater und dessen Baby kümmerten. Kein Einzelfall für die Einsatzkräfte, die sich oft mit filmenden, fotografierenden und zunehmend aggressiven und auch alkoholsierten Gaffern herumschlagen müssen.

„Es gibt schon ein deutliches Stadt-Land-Gefälle. In den Städten haben wir mehr Probleme“, sagen die Helfer unisono. Hintergrund: Es sind mehr Leute vor Ort, und wenn auch noch die „richtigen“ dabei sind, dann wird’s schnell kritisch. Wie bei einem Unfall in Linz-Kleinmünchen, wo ein Autofahrer (37) einen 35-Jährigen, der seinen sieben Monate alten Sohn über die Straße trug, rammte. Rund um den Parkplatz des Diskonters lungerten auch zahlreiche Betrunkene herum, die sich einmischten.

Sanis vertreiben keine Schaulustige
„Wir weisen die ,interessierte Bevölkerung‘ darauf hin, wenn es zu viel wird. Aber es wird kein Sanitäter aktiv Schaulustige vertreiben“, sagt Mario Wolf vom Roten Kreuz in OÖ.

Planen und Decken als Sichtschutz
Auch Markus Voglhuber vom Landesfeuerwehrkommando kennt solche Probleme: „Wir verwenden Planen oder Decken, um Einsätze abzuschirmen, werden aber keine Sonder-Abschirmwände anschaffen.“ Damit nimmt er Bezug auf die FF Wiener Neustadt, die einen eigenen „Gaffer-Schutz“ angeschafft hat. Auch Methoden wie in Deutschland, wo jüngst ein Feuerwehrmann Schaulustige bei einem tödlichen Unfall mit Wasser bespritzt hat, sind keine Optionen: „Schaulustige im Zaum zu halten, ist Aufgabe der Polizei.“

Festnahme möglich
Polizeisprecher David Furtner erklärt, dass unbelehrbare Gaffer auch festgenommen werden können, wenn sie Wegweisungen ignorieren.

Markus Schütz/Kronen Zeitung

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