Auszeit

„Ein Lebensquell sprudelt in Bad Zell“

Reisen & Urlaub
20.01.2018 09:12

Eine Auszeit der Gesundheit zuliebe in einem kleinen, aber feinen Mühlviertler Kurort: Heilwasser und wohltuender „Balsam“ für Körper, Geist und Seele.

Nomen est omen Das schicke 4-Sterne-Superior-Gesundheitsresort „Lebensquell“ des mitten im Herzen des Naturparks Mühlviertel gelegenen, idyllischen Kurorts Bad Zell macht seinem Namen alle Ehre. Wer seinem Körper mit der Heilkraft des Radonwassers, das seit Tausenden Jahren aus dem Granitboden sprudelt, und mit eine Fülle wohltuender Behandlungen Gutes tun und neue Kräfte tanken will, findet hier reichlichen Balsam für Leib und Seele. Und das nur eine halbe Autostunde von der oberösterreichischen Landeshauptstadt Linz entfernt.

Quälendes Rheuma? Chronische Gelenkserkrankung? Asthma? Allerlei Wehwehchen lassen sich in Bad Zell lindern oder auskurieren. Kurärztin Maria Holzmann weiß, was hilft und guttut und verordnet entsprechende Behandlungen. Eine Radontherapie etwa. „Die Heilkraft unseres Edelgases Radon ist ein Geschenk der Natur“, so ihr Credo. Wenig später liege ich in der „Hydroxeur“-Badewanne und genieße meine erste, mit Farblicht kombinierte Unterwasser-Druckstrahlmassage. Entspannend!

Die heilende Kraft seines Radonwassers verdankt Bad Zell der Legende nach der heiligen Hedwig, die im 12. Jahrhundert während ihrer Barfuß-Wallfahrt nach Rom hier Rast machte. Am Platz, an dem sie sich ausruhte, soll darauf eine Quelle entsprungen sein. Die auch heute noch im „Cella Hedwigsbründl“ sprudelt, das sich täglich viele von der Heilkraft des Wassers überzeugte Menschen aus nah und fern in Flaschen gefüllt mit nach Hause nehmen. Weshalb Bad Zell seit Jahrhunderten ein beliebter Wallfahrtsort ist, der sich als „Klein Mariazell“ im 18. Jahrhundert einer Blütezeit erfreute.

Doch Bad Zell ist beileibe nicht nur Heilwasser, sondern viel mehr. Gepriesen wird nicht nur von Spitzensportlern die Ganzkörper-Kältekammer im „Lebensquell“. Bikini bzw. Badehose, Wollhaube und Handschuhe vertragen sich in diesem Fall, ja dieses „Outfit“ ist während der zweieinhalb Minuten bei klirrenden 110 Minusgraden eine schützende und vorgeschriebene „Pflicht“, ohne die eine überwachende Diplomkrankenschwester keinen Einlass gewährt. Weniger ist bei einem Wollbad mehr: In frischer Mühlviertler Schafwolle eingewickelt, schlummere ich kuschelig in einer Wanne. Die Wolle, so sagt mir die Therapeutin, entzieht dem Körper Giftstoffe, fördert Kreislauf und Durchblutung, weckt neue Energien.

Gesundheit und (massvoller) Genuss stehen in Bad Zell nicht im Widerspruch. Fein und bewusst diniert man im neuen „Lebensquell“-Restaurant Feuerkuchl, beim Färberwirt, der nicht nur ob seiner blauen Erdäpfel, pardon Kartoffeln, sowie der mit erlesener Musik garnierten „Klang Menüs“ weitum bekannt ist, und auch im Wirtshaus Zum Wirt am Feuchten Eck, von dessen Gaststube aus man die geheimnisvollen unterirdischen Erdställe, die sagenumwobene „Unterwelt“ des geschichtsträchtigen ehemaligen Zell bei Zellhof, erkunden kann. Wo 1730 der letzte Hexenprozess Österreichs stattfand und die Bäuerin Magdalena Grillenberger zum Tode verurteilt wurde, „weil sie mit dem Teufel im Bunde“ stand. Die „Wagenlehner-Hexe“ und ihre Familie wurden nach grausamer Folter erdrosselt und verbrannt. Das Drama von anno dazumal kommt als Schauspiel-Inszenierung „Die Hexenmacher“ auf die Bühne – Premiere am 21. 9., Karten sichern, ebenso für die Krimi-Dinner-Serie im „Lebensquell“, bei der ab 16. 2. zu einem viergängigen Menü der amüsante Thriller „Das Geheimnis von Loch WellNess“ serviert wird.

Naturfreunde geniessen bei Ausflügen in Bad Zell und seinen benachbarten Naturpark-Gemeinden Allerheiligen, Rechberg und des wegen seines „Luftg’selchten Pfarrers“ bekannten Sankt Thomas am Blasenstein die Schönheit der Natur und einzigartige Naturdenkmäler wie Pechöl- und Wackelsteine. Als ein erstklassiger „Scout“ erweist sich Touristiker Hans Hinterreiter, der Wege zu mystischen Plätzen wie dem „Taufstein“ mit seinem nie versiegenden Wasserbecken, an dem während der Gegenreformation Protestanten geheim getauft wurden, kennt und der ab Mai auch wieder in vier erlebnisreichen Tagesmärschen über den 84 km langen „Johannesweg“, den „Jakobsweg des Mühlviertels“, führen wird.

Max Stöger, Kronen Zeitung

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