Die Suche nach der Wahrheit in dem Drama um den Babymord im Spital und einen möglichen Kindesmissbrauch durch den Opa als dunkles Geheimnis gestaltet sich für die Ermittler schwierig. In einem "Familienvideo" samt zehnseitigem Protokoll hielten die Eltern erschütternde Aussagen der Tochter fest. Der "Krone" liegt zudem ein Foto jenes Ortes vor, an dem die kleine Emilia missbraucht worden sein soll.
Wie berichtet, sprach das vierjährige Mädchen bei der Videobefragung durch Mama und Papa von "Zauberspielen mit Opa". Zu den Übergriffen soll es in der feinen Wiener Innenstadtwohnung des Ex-Botschafters, der im Landesgericht in U-Haft sitzt, gekommen sein.
Ein Foto des mutmaßlichen Tatorts zeigt einen altmodisch eingerichteten Raum. An der Wand hängt das Bild einer Madonna mit Jesus in den Armen. Dicke Vorhänge verdecken das Fenster und verhindern Blicke von außen. Ein alter Röhrenfernseher ist direkt vor einem kleinen Bett positioniert.
Mutter selbst als Kind missbraucht
Brisant: Ermittler entdeckten in der Wohnung Sexspielzeuge. Diese könnten den Ex-Botschafter zusätzlich belasten. Fakt ist auch, dass die 37-jährige zweifache Mutter offenbar im Kindesalter auf den Philippinen nach eigenen Angaben selbst missbraucht worden ist. Dieses Trauma und der dunkle Verdacht von Sexübergriffen des Großvaters auf die vierjährige Tochter über die Weihnachtsfeiertage dürften die Verzweiflungstat letztlich ausgelöst haben.
Rudolf Mayer, Anwalt des hochrangigen früheren Diplomaten, sieht freilich weiterhin "keine Beweise": "Das Kind ist unverletzt."
Florian Hitz und Christoph Budin, Kronen Zeitung/krone.at
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