"Botschafter-Krimi"

Polizisten sollen für Kasachstan spioniert haben

Wien
18.02.2009 13:51
Knalleffekt im Krimi um Ex-Botschafter Rakhat Alijev (Bild) in Wien: Unter dem Verdacht, Informationen über den in seinem Heimatland Kasachstan in Ungnade gefallenen Diplomaten an den dortigen Geheimdienst verkauft zu haben, wurde nun ein heimischer Top-Ermittler verhaftet! Der bestochene Beamte soll dafür 100.000 Euro kassiert haben. Ein weiterer Fahnder wurde angezeigt.

Seit zwei Jahren tobt um den ehemaligen Schwiegersohn des Staatspräsidenten Kasachstans ein regelrechter Justiz-Krieg. Sein Heimatland will wegen angeblich verübter Straftaten die Auslieferung, die Staatsanwaltschaft in Wien legt sich aber quer. Mehrmals gab es um den Ex-Botschafter schon Entführungsalarm, der nunmehrige Unternehmer wird deshalb streng bewacht.

Top-Ermittler wegen Spionage verhaftet
Jetzt der nächste Knalleffekt: Ein teils schon geständiger Top-Ermittler aus Niederösterreich (es gilt die Unschuldsvermutung) soll höchst sensible Informationen über Alijev an den kasachischen Geheimdienst verkauft haben! Gerhard Jarosch, Sprecher der Staatsanwaltschaft, bestätigt dessen Verhaftung: "Wir ermitteln wegen Amtsmissbrauchs und geheimer Nachrichtendiensttätigkeiten zum Nachteil Österreichs." Unter Verdacht steht auch ein Kollege.

Die beiden Beamten sollen im Polizeicomputer Ekis Abfragen für die kasachische Regierung vorgenommen haben. Offenbar ging es um Informationen über den in Ungnade gefallenen Rakhat Alijev, dessen Auslieferung die Regierung in Astana erfolglos von Wien begehrt hatte.

Die kasachische Justiz wirft dem früheren Schwiegersohn des kasachischen Präsidenten Nursultan Nasarbajew vor, in mehrere Mordfälle verwickelt zu sein. Alijev spricht jedoch von einer politischen Intrige. Die österreichische Justiz ermittelt wegen der Vorwürfe. Laut dem Sprecher der Staatsanwaltschaft Wien, Gerhard Jarosch, war der Aufenthaltsort des kasachischen Ex-Botschafters zumindest Ende Jänner nicht bekannt. Er befindet sich seit Monaten auf der Flucht.

Von Christoph Budin, Kronen Zeitung und wienkrone.at

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