Mit einer schwierigen Abfahrt hatten alle gerechnet, der Zeitlauf am Mittwoch gab dann aber doch vielen zu denken. "Ganz interessant. Da sind Kurven, die musst du erst einmal erwischen. Ich werde natürlich versuchen, alles auf Zug zu fahren, aber ob das gehen wird, weiß ich nicht", sagte die Salzburgerin Fischbacher, der es während der Fahrt in den Rücken geschossen hatte. "Neben der Wirbelsäule, ich kenne das, da ist so eine Stelle, ich hatte das schon ein paar Mal. Aber ist nicht so tragisch", gab die 23-Jährige gleich Entwarnung und machte sich auf zur Physiotherapie.
Technikerin Zettel zweitbeste Österreicherin
Gut hatte eine Zielzeit von 1:30,41 und damit 0,30 Sekunden Vorsprung auf die Italienerin Nadia Fanchini und 0,45 auf Fischbacher. Zweitbeste Österreicherin war Technikerin Kathrin Zettel als Sechste, dieses Ergebnis lässt natürlich für die Super-Kombination hoffen. "Die Zeit hat mich ziemlich überrascht, denn ich habe nur den Mittelteil gut erwischt. Es ist sehr unruhig und schlagig. Das ist die schwierigste Abfahrt, die ich je gefahren bin", sagte die Niederösterreicherin, die von mehr als nur einem Herantasten sprach, sondern schon getestet hatte, wie viel Gas man geben könne. Einen Start in der Spezialabfahrt wies Zettel aber von sich aus zurück: "Das ist für mich kein Thema!"
Götschl: "Habe mich noch nie so viel driften sehen"
Die Steirerin Renate Götschl war als Achte drittbeste Österreichern. "Es war schon wieder irgendwie lustig, ich habe mich noch nie soviel driften gesehen", sagte die "Speed-Queen" nach der ersten Abfahrt auf dem Berg Solaise. "Es sind enge Kurven und einige Passagen kannst du unmöglich auf Zug fahren." Sie habe beim Besichtigen gesehen, dass man sehr rund fahren müsse, die Abfahrt einzuordnen sei schwierig, es sei jedenfalls alles andere als eine klassische Abfahrt. Den Ausfall im Super-G hat sie abgehakt, dass sie möglicherweise im Training um einen der vier Abfahrts-Startplätze fährt, daran denkt die 33-Jährige nicht: "Die Besten sollen fahren. Wenn ich nicht schnell bin, brauche ich eh nicht fahren", meinte sie.
Vonn, Pärson und Kirchgasser mit Torfehlern
Auf den 12. Platz war Nicole Schmidhofer gekommen, Elisabeth Görgl wurde 13., Anna Fenninger 21. Für die 19-jährige Fenninger war "sehr viel Überwindung" dabei, mit den längeren Skiern sei es deutlich schwieriger zu fahren. Von der Setzung her unterscheidet sich die Abfahrt speziell im unteren Teil nämlich nicht viel vom Super-G, das lässt das Gelände nicht zu. Einen zu weichen Skischuh hatte Görgl gewählt ("Ich habe ihn extra am Start noch gefönt"), es sei "brutal zu fahren" gewesen, weil die Schneeverhältnisse so unterschiedlich waren. Ingrid Rumpfhuber und Michaela Kirchgasser wurden wegen Torfehlers disqualifiziert, ebenso wie Super-G-Weltmeisterin Lindsey Vonn aus den USA und die Schwedin Anja Pärson.
Tränen nach Trainingssturz bei Riesch
Da auf der Leinwand im Zielraum der Damen der Super-G der Herren übertragen wurde und nach Beendigung des Rennens gleich eine Wiederholung dieser Medaillenentscheidung, wusste im Zielraum lange niemand, was mit Riesch passiert war. Als sie auch nach Minuten nicht auftauchte, musste Schlimmeres befürchtet werden. Nachdem das Rennen wieder aufgenommen worden war, kam die 24-Jährige dann abseits der Piste auf ihren Skiern von Berg runter.
Mit Schmerzen in Knie und Rücken und Abschürfungen im Gesicht und einer geschwollenen Lippe. Erste Trostspenderin war Martina Ertl-Renz, die anschließend erzählte: "Es war ein schwerer Sturz und sie ist sehr erschrocken. Ihr stand der Schrecken ins Gesicht geschrieben." Das Röntgen ergab aber neben einer Innenbanddehnung im Knie und einer Wirbelsäulen-Prellung keine weiteren Verletzungen. Riesch gilt als Topfavoritin im Slalom und Medaillenanwärterin in Super-Kombination und Abfahrt.
Kreuzbandriss bei Lindell-Vikarby
Für Jessica Lindell-Vikarby ist die Saison dagegen vorzeitig vorbei, die Schwedin - Siegerin des Cortina-Super-G - hat sich am Mittwoch bei ihrem Sturz im WM-Abfahrtstraining von Val d'Isere einen Riss des Kreuzbandes im rechten Knie zugezogen. Bei der ebenfalls gestürzten Schweizerin Nadia Styger wurde eine Rippenprellung festgestellt. Kritik gab es von Athletinnen, dass die Erstversorgung zu unprofessionell gewesen sei, dies wies das Organisationskomitee zurück und sprach von sprachlichen Verständigungsschwierigkeiten.
Wie Chef-Renndirektor Atle Skaardal im Team-Captains-Meeting am Mittwochabend bekanntgab, wird es ober der vielen Stürze einige Modifizierungen an der Abfahrtsstrecke geben. Zumindest ein Tor wird leicht versetzt und zwei zu weiche Passagen werden mit Maschinen nochmals bearbeitet. Für Donnerstag (Startzeit 11.00 Uhr) ist starker Wind angekündigt.
Das Ergebnis des ersten Trainings:
Rang | Name | Nation | Zeit |
1 | GUT Lara | SUI | 1:30.41 Min. |
2 | FANCHINI Nadia | ITA | 1:30.71 |
3 | FISCHBACHER Andrea | AUT | 1:30.86 |
4 | MARCHAND-ARVIER Marie | FRA | 1:31.40 |
5 | REVILLET Aurelie | FRA | 1:31.41 |
6 | ZETTEL Kathrin | AUT | 1:31.51 |
7 | RUIZ CASTILLO Carolina | SPA | 1:31.55 |
8 | GÖTSCHL Renate | AUT | 1:31.66 |
9 | MAZE Tina | SLO | 1:31.78 |
10 | JANYK Britt | CAN | 1:32.10 |
Weiter: | |||
12 | SCHMIDHOFER Nicole | AUT | 1:32.41 |
13 | GÖRGL Elisabeth | AUT | 1:32.48 |
21 | FENNINGER Anna | AUT | 1:33.62 |
21 | JACQUEMOD Ingrid | FRA | 1:33.62 |
26 | MANCUSO Julia | USA | 1:35.63 |
27 | ZAHROBSKA Sarka | CZE | 1:36.05 |
Ausgefallen u.a.:
Larisa Yurkiw (CAN), Jessica Lindell-Vikarby (SWE), Nadia Styger (SUI), Maria Riesch (GER), Dominique Gisin (SUI)
Wegen Torfehlers disqualifiziert u.a.:
Chemmy Alcott (GBR), Michaela Kirchgasser (AUT), Kelly Vanderbeek (CAN), Anja Pärson (SWE), Lindsey Vonn (USA), Emily Brydon (CAN), Ingrid Rumpfhuber (AUT)
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