Seinen Dienst versieht Gusenbauer in Wien, dem Sitz der AK-NÖ, in einem "schönen Büro" im siebenten Stock mit Blick über die Stadt. Am Schild neben der Tür zu seinem Arbeitsplatz im AK-Gebäude in der Windmühlgasse ist zu lesen: "Wirtschaftspolitik, Europareferat - Gusenbauer, Dr. Alfred". Auf die Frage, ob er jetzt weniger Stress haben werde, meinte Gusenbauer, er habe auch früher keinen Stress gehabt.
"Die Arbeit hier liegt mir", sagte der wohl jüngste Altbundeskanzler und ließ sich lächelnd im Archivraum vor den Akten fotografieren. In seinem neuen bzw. alten Beruf wird Gusenbauer, der im Jänner auf Sri Lanka ausspannte und fleißig abgespeckt hat, viel als Vortragender unterwegs sein. Demnächst bei der "Langen Nacht der Kirchen" über das soziale Europa, später wird er auch in Schulen, Firmen und vor Betriebsräten Vorträge über EU-Probleme halten.
Neue Beraterfirma und Zweitkarriere als Gastprofessor
Sein kolportiertes Gehalt von etwa 4.000 Euro brutto - als Kanzler verdiente der gebürtige Niederösterreicher mehr als das fünffache, nämlich 20.400 Euro im Monat - bessert sich Gusenbauer als Professor an zwei amerikanischen Universitäten auf. An der Columbia University in New York und an der Brown University in Providence, Rhode Island wird Gusenbauer Vorlesungen über "internationale und europäische Politik" halten. Auf der Website der Brown University heißt es dazu: "Wir sind stolz, einen Mann seines Formats als Gastprofessor bei uns zu haben." Er hat die Lehrveranstaltungen so geblockt, dass er im Schnitt eine Woche pro Monat in den USA ist.
Gleichzeitig betätigt sich der Altkanzler als Unternehmensberater und hat seine eigene Firma gegründet. Sie heißt "Gusenbauer Projektentwicklungs- und Beteiligungs GesmbH". Durch seine "sehr guten Kontakte" nach Spanien und auch nach Lateinamerika könne er heimischen Unternehmen, die in diesen Regionen Fuß fassen wollen, brauchbare Hilfe leisten, so Gusenbauer. Eigens dafür gründete er die One-Man-Show "Gusenbauer Projektentwicklungs- und Beteiligungs GesmbH". Bevor das alles richtig losgeht, fährt er in den Energieferien mit seiner Familie aber erst noch gemütlich zum Skifahren. Wie gesagt, "kein Stress"...
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.