Doskozil warnt:

"Eurofighter-Weiterbetrieb wäre ein Riesenschaden"

Österreich
20.11.2017 16:49

Nachdem am Montagvormittag Spekulationen aufgetaucht waren, dass die sich anbahnende türkis-blaue Regierung einen Rückzieher vom Eurofighter-Ausstieg in Erwägung ziehen könnte, hat Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil (SPÖ) erneut vor einem Weiterbetrieb der ebenso umstrittenen wie sündteuren Abfangjäger gewarnt. Für den scheidenden Minister wäre der Weiterbetrieb ein Riesenschaden, der "ein zu hohes finanzielles Risiko für den Steuerzahler" darstellen würde. Laut Doskozil würden Kosten in Milliardenhöhe entstehen.

Doskozil, der nach der Angelobung der neuen Bundesregierung als Landesrat ins Burgenland wechseln wird, hat als Verteidigungsminister im Juli den Ausstieg aus dem Eurofighter verkündet. Der Plan sieht vor, dass die 15 Stück Eurofighter Typhoon der Tranche 1 ab 2020 schrittweise durch andere Jets ersetzt werden sollen, was Kosteneinsparungen bringen soll.

Video: Doskozil verkündet Aus für Eurofighter

Spekulationen um Weiterbetrieb der Eurofighter
Am Montag war jedoch, wie zum Beispiel in einem Bericht der "Oberösterreichischen Nachrichten", spekuliert worden, dass unter Türkis-Blau ein Ausstieg vom Eurofighter-Ausstieg angepeilt und die Jets sogar aufgerüstet werden könnten. Auch aus dem Verteidigungsministerium hieß es am Montag, dass Ähnliches "auf Anwaltsebene immer wieder vermittelt wurde".

Doskozil warnt vor Kosten in Milliardenhöhe
Doskozil warnte deshalb - nachdem er dies bereits am 12. November in einem "Krone"-Interview getan hatte - erneut: "Ein neuer Minister könnte einen Eurofighter-freundlichen Kurs einschlagen. Das wäre aber der falsche Weg, denn der Eurofighter kostet uns im Betrieb in den kommenden 30 Jahren bis zu fünf Milliarden Euro. Ein alternatives Flugzeug wäre auf die Lebensdauer gerechnet im Betrieb um bis zwei Milliarden günstiger und noch dazu militärisch effektiver."

"Ausufernde Betriebskosten" beim Eurofighter
Doskozil kritisierte außerdem, dass Österreich derzeit mit der Saab 105 und dem Eurofighter "mit hohem Aufwand ein Zwei-Flotten-System betreibt", das noch dazu nicht besonders effektiv sei."Ich habe mich im Sinne des Steuerzahlers für den Ausstieg aus dem Eurofighter entschieden", begründete Doskozil bereits im Juli seine Entscheidung. Beim Eurofighter seien außerdem "die ausufernden Betriebskosten nur schwer in den Griff zu bekommen".

Doskozil will "moderne und leistungsfähige Überschallflugzeuge"
Die Saab 105 wiederum sei ein Unterschallflugzeug und müsste 2020 nachbeschafft werden, da dann das Ende der Lebensdauer erreicht ist. Der Umstieg auf ein alternatives Ein-Flotten-System sei dem Minister zufolge militärisch effektiver und wirtschaftlich effizienter. Doskozil: "Wer Ja sagt zur Neutralität und zur Souveränität Österreichs, muss auch Ja sagen zu modernen und leistungsfähigen Überschallflugzeugen, die rund um die Uhr einsetzbar sind."

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