Jetzt U-Kommission

Letzte Gnadenfrist für SPÖ-Stadträtin bis 14. Mai?

Österreich
20.03.2018 16:46

Genug ist genug. Nach dem peinlichen Esoterik-Skandal um das Wiener Krankenhaus Nord könnte nun der nächste Kopf rollen: Aus dem Rathaus ist zu vernehmen, dass die jetzige Gesundheitsstadträtin Sandra Frauenberger (SPÖ) vermutlich nicht mehr dem neuen Regierungsteam angehören wird. Ein starkes Indiz dafür: Der neue Wiener SPÖ-Chef Michael Ludwig kündigte gegenüber der „Krone“ am Dienstagnachmittag die Einsetzung einer Untersuchungskommission zu Wiens Spitälern an.

„Die jüngsten Ereignisse haben mich darin bestärkt, dass wir eine Untersuchungskommission zu Wiens Spitälern einsetzen werden. Unsere Fraktion wird die nötigen Unterschriften dazu aufbringen“, informierte Ludwig die „Krone“.

„Aufklärung und Transparenz“
Die Opposition sei eingeladen, dabei aktiv mitzuarbeiten und auch ihre Fragen einzubringen. Ludwig: „Das ist ein Schritt nach vorne zur Aufklärung und Transparenz.“

Ob der jetzigen Gesundheitsstadträtin Frauenberger noch eine lange politische Karriere bevorstehen wird, lässt Ludwig offen: „Am 14. Mai werde ich mein Personalpaket präsentieren. Dabei werden alle Entwicklungen berücksichtigt sein. Ich will nicht über Einzelpersonen reden, es geht um die Gesamtentwicklung.“

Frauenberger selbst begrüßte die Einsetzung einer Kommission. Diese sei ein wirkungsvolles Instrument der Kontrolle und werde dazu beitragen, dass die Bevölkerung wieder Vertrauen in das „großartige und topmoderne“ Projekt Krankenhaus Nord fassen werde, zeigte sie sich zuversichtlich.

KH-Nord-Beraterin gefeuert
Erst am Dienstagvormittag war der rund um das KH Nord schwer belasteten Beraterin Sylvia Schwarz der Vertrag aufgekündigt worden. Sie soll den „Energie-Schutzring“-Zauber beauftragt haben - und nicht etwa Programmleiterin Susanne L., die den Auftrag gemeinsam mit Schwarz unterschrieben hatte. Der Kollege, der den Vertrag abzeichnete, wurde ebenfalls vom Job abgezogen. Später trat Schwarz auch aus eigenen Stücken als Präsidentin des Obersten Sanitätsrates zurück.

„Bewusstseins-Forscher“ um 95.000 Euro Steuergeld
Vor knapp einer Woche hatte die „Krone“ den Vodoo-Skandal um das unfertige Krankenhaus aufgedeckt. 95.000 Euro Steuergeld hatte ein „Bewusstseins-Forscher“ für einen „Energie-Schutzring“ und „Schwingungserhöhungen“ kassiert. Das Vertrauen der KH-Nord-Führung in das Können der Experten war offenbar groß: Wie Abrechnungen belegen, wurden 35.000 Euro der Gesamtsumme schon vor Beginn der „Schwingungserhöhung“ im Dezember überwiesen.

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