Wo er recht hat, hat er recht, der Friedrich Merz, wenn er sagt, dass die Flüchtlingsmisere im Jahr 2015 erst durch die verhängnisvollen Worte: „Wir schaffen das“ – von der damaligen Kanzlerin Angela Merkel geplappert – angefeuert wurde. Ihn jetzt aus dem Off für die Abstimmung im Bundestag zu kritisieren, finde ich ziemlich unangebracht und unfair, denn bei Abstimmungen dort kann sich wahrscheinlich keine Partei aussuchen, wer mit wem abstimmt. Die AfD ist seit dem Jahr 2017 (das sagt doch alles!) im Bundestag und ist eine politisch legitimierte Partei, deren Votum gar nicht verhindert werden kann. So funktioniert eben Demokratie, sonst wär’s ja Diktatur! In Deutschland ist Wahlkampf, und da hat Merz versucht, eines der Hauptthemen der AfD – Asylwerber und Flüchtlinge – auch zu besetzen, aber leider wird ihm das bei der Wahl am 23. 2. nicht viel helfen, denn die Wähler gehen bei dem Problem eher zum Schmied und nicht zum Schmiedl! Nach Bertold Brecht könnte man sagen: „Wir stehen selbst enttäuscht und sehn betroffen/Den Vorhang zu und alle Fragen offen!“