Politischer Bauchfleck!

Seit rund 15 Jahren wird über die Einführung eines einheitlichen, in ganz Österreich gültigen Tickets verhandelt. Das im Regierungsübereinkommen als Vorzeigeprojekt gepriesene Klimaticket (vorher 1-2-3- Ticket) wurde mit dem Vorpreschen der Verkehrsministerin zum traurigen Bauchfleck. Ein österreichweit gültiges Ticket zu präsentieren, bei welchem die Verhandlungen mit der Ostregion (Wien, NÖ, Burgenland, rund 60% der gesamten Pendler!) nicht abgeschlossen sind, zeigt eine ordentliche Portion an Abgehobenheit. Es ist anzunehmen, dass mit der bevorstehenden Landtagswahl in Oberösterreich wieder einmal politisches Kalkül dahinter steckt. Es könnte aber auch vermutet werden, das einige in den drei Bundesländern der Ostregion von Ministerin Gewessler in Frage gestellten großen Straßenbauprojekte gegen eine Zustimmung abgetauscht werden könnten. Wie auch immer, das gut gemeinte Klimaticket ohne die Mehrheit der Pendler ist durch die überhastete Einführung ein gravierender politischer Fehler, der sich in die lange Liste vermasselter Entscheidungen der Bundesregierung einreiht.