Österreich hat ein teures, gut ausgebautes Gesundheitssystem für den Normalfall, das in der Corona-Krise an seine Grenzen gestoßen ist. Lungenfacharzt Primarius Dr. Bernd Lamprecht, Kepler Universitäts-Klinikum Linz: „Eine ungestörte Routine-Versorgung ist unmöglich, es ist die größte Herausforderung seit dem Krieg.“ Es fehlen für den Ausnahmefall einer Pandemie die notwendigen medizinischen Reserve-Kapazitäten. Noch 2003 hatte das Bundesheer drei Militärspitäler und andere medizinische Einrichtungen. Auch entsprechendes Fachpersonal, fast 200 Ärzte und 600 Sanitätsunteroffiziere, war vorhanden. Die Anregung des Rechnungshofes, die nicht ausgelasteten Heeresspitäler aufzulösen, wurde von Verteidigungsminister Darabos radikal umgesetzt. Heeresspitäler waren auch Ausweichspitäler für die Allgemeinheit, wenn die öffentlichen Spitäler überlastet waren. Ein Fall, der jetzt bei der Corona-Pandemie eintreten könnte, da die medizinischen Kapazitäten in den Spitälern bald nicht mehr ausreichen. Jedoch die Heeresspitäler fielen in Österreich dem Sparstift zum Opfer. Jetzt besteht die medizinische Hilfeleistung des Bundesheeres in Fiebermessen. Jedes Land braucht für unerwartet auftretende Herausforderungen und Bedrohungen – zum Schutz der Bevölkerung – eine strategische Reserve.
Kurt Gärtner, Wels
Erschienen am Mo, 16.11.2020
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