Das freie Wort

Anzeige auf freiem Fuß

Wieder einmal, wie schon so oft in der Vergangenheit, unverständlich für die ermittelnden Kriminalisten, für die Geschädigten und auch für die Bevölkerung. Anzeige auf freiem Fuß! Was ist los mit unserer Justiz? Da wird eine neunköpfige Multikulti-Bande nach Einbrüchen in 77 Geschäftslokale mit einem Gesamtschaden von ca. 150.000 Euro ausgeforscht, und was passiert? „Anzeige auf freiem Fuß“, obwohl Gründe für die Verhängung der U-Haft mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit gegeben waren. Da wäre einmal die Fluchtgefahr: Serben, Türken, Syrer und ein Rumäne gehören dem ausgeforschten Täterkreis an. Auch wenn diese möglicherweise aufrecht gemeldet sind, das heißt noch lange nicht, dass sie dann für eine allfällige Hauptverhandlung greifbar wären. Oft schon hat die Justiz Irrtümer begangen, weil die „Suppe zu dünn sei“, und danach wurden hektische Versuche unternommen, die Täter auszuforschen, welche bei der Festnahme greifbar waren. Auch andere Haftgründe wären gegeben, vorrangig aber die Wiederholungsgefahr. Nachdem die ausgeforschten Täter vermutlich fröhlich pfeifend aus der Haft spaziert sind, werden, wie so oft, schon Pläne für weitere Straftaten zwecks Beschaffung von Barmitteln gewälzt. Da kann man nur sagen, weit sind wir gekommen. Echte Straftäter werden verhätschelt, aber bei geringeren Vergehen schlägt die Härte der Justiz voll zu.

Johannes Pewal, Wien

Erschienen am Mi, 13.11.2019

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