Schwarzpulver-Unfall

Stmk: Vater und Sohn bei Hausexplosion getötet

Österreich
17.11.2014 22:48
Verheerende Explosion am Montagabend in Kapfenstein im Bezirk Südoststeiermark: Ein Nebengebäude eines Wohnhauses wurde dabei komplett zerstört, zwei Männer - Vater und Sohn - kamen ums Leben, wie die Polizei berichtete. Die beiden Männer hätten in einem Wirtschaftsgebäude in der Nähe einer Gasflasche mit "hochexplosivem Pulver" hantiert, um Böller herzustellen, hieß es weiter.

Den bisherigen Ermittlungen zufolge sollen der 57-jährige Vater und seine beiden Söhne in einem Wirtschaftsgebäude auf ihrem Anwesen mit dem Pulver gewerkt haben. Gegen 18.30 Uhr, als der 33-jährige Sohn gerade in ein Nebengebäude ging, kam es zur Detonation, die laut Polizei im Umkreis von einem Kilometer hörbar war. Vater Josef F. und der 28-jährige Sohn Bernhard dürften sofort tot gewesen sein.

Wirtschaftsgebäude "nur noch Schutt und Asche"
Vom Wirtschaftsgebäude, in dem sich Vater und Sohn aufgehalten hatten, sei "nur noch Schutt und Asche" übrig, erklärte Maximilian Ulrich von der Landespolizeidirektion Steiermark. Die Leichen der beiden Opfer konnten noch nicht geborgen werden - dass die Männer in dem total zerstörten Gebäude die Detonation überlebt haben und verletzt unter den Trümmern liegen, ist laut Ulrich ausgeschlossen.

Die Nebengebäude sowie das Wohnhaus seien teilweise schwer beschädigt, auch ein Nachbarhaus habe es erwischt: Fenster seien durch die Druckwelle zu Bruch gegangen, das Dach des Nachbarhauses habe es regelrecht angehoben. Die Teile des zerstörten Wirtschaftsgebäudes liegen in einem Umkreis von rund 300 Metern verstreut. Die Druckwelle der Detonation war so heftig, dass bei den Feuerwehren der Region mehrere Notrufe wegen beschädigter Fensterscheiben und anderer Gebäudeteile eingingen.

Durch die Explosion kam es außerdem zu einem Brand, der bald gelöscht werden konnte. In den Nachtstunden kümmerte sich die Feuerwehr um die letzten Glutnester. Die drei Männer dürften bereits in der Vergangenheit immer wieder mit Schwarzpulver hantiert haben. Ein Anrainer sagte gegenüber der "Krone": "Dort hat es schon öfter ordentlich gekracht!"

Nachbar: "Wollte helfen, aber es war nichts mehr zu machen"
Ein zweiter Nachbar schildert die dramatischen Geschehnisse folgendermaßen: "Ich war gerade in meiner Garage, als es einen mächtigen Knall gab - und ich von einer Druckwelle regelrecht erfasst wurde", so Manfred F. zur "Krone". Geschockt sei er ins Freie gestürmt und habe gesehen, dass das Nachbarhaus - bzw. das, was davon übrig war - in Flammen stand. "Ich wollte helfen, aber ich hab' gesehen, dass dort nichts mehr zu machen ist."

Die 55-jährige Ehefrau und Mutter der Opfer hielt sich zum Zeitpunkt der Explosion im Wohnhaus auf und blieb unverletzt. Sie sowie der leicht verletzte 33-jährige Sohn stehen unter schwerem Schock und mussten vom Kriseninterventionsteam betreut werden. Der Unglücksort ist polizeilich gesperrt, bis die Ermittlungen durchgeführt sind. Der Gesamtschaden dürfte in die Millionen gehen.

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