Hurrikan "Dean"

Hurrikan erreicht Jamaika – Notstand ausgerufen!

Ausland
20.08.2007 17:38
Im Angesicht von Hurrikan "Dean" hat Jamaika in der Nacht auf Montag den Notstand ausgerufen. Der gefährliche Hurrikan hat die Trauminsel bereits erreicht und starke Verwüstungen angerichtet. Genaue Berichte über das Schadensausmaß oder mögliche Opfer gibt es noch nicht. Bisher starben fünf Menschen in den Unwettern. Regierungschefin Portia Simpson Miller beorderte jeden verfügbaren Polizisten in den Dienst, die anstehenden Wahlen müssen verschoben werden. "Zum letzten Mal: Geht oder ihr werdet in Gefahr sein", warnte Simpson Miller die Bevölkerung bevor "Dean" in Jamaika an Land ging.

Das Nationale Hurrikanzentrum der USA warnt indes vor einer Verstärkung "Deans" zu einem "möglicherweise katastrophalen" Hurrikan der höchsten Stufe fünf. Vor allem um Jamaika, aber auch Mexiko, wo der Hurrikan voraussichtlich Montagabend eintreffen wird, machen sich die Experten Sorgen.

350.000 Menschen auf Jamaika betroffen
Die Ankunft des Hurrikans machte sich bereits am Sonntagabend bemerkbar. Vor allem im Osten und Süden der Karibikinsel wurden Bäume entwurzelt, die wiederum auf Straßen stürzten und diese unpassierbar machten. Mit Windstärken von 240 Kilometern pro Stunde zog "Dean" dann am Montag über Jamaika.

Rund 135.000 Menschen waren mit einem Schlag ohne Strom, der aus Sicherheitsgründen von den Behörden abgeschaltet wurde. In Hunderten Notunterkünften quer durchs Land suchten mehr als 4.500 Menschen Zuflucht. Der Zivilschutz geht davon aus, dass die Folgen von "Dean" 350.000 Menschen treffen. Der Hurrikan hat bei seinem Zug durch die Karibik bereits fünf Menschen getötet.

Die Regierung verhängte ein Ausgehverbot und rief die Jamaikaner auf, Schutzräume aufzusuchen, was aber von dem meisten Menschen ignoriert wurde. Ein Grund war die Furcht vor Plünderern. Aus dem jamaikanischen Ort Clarendon wurde aber ein Schusswechsel zwischen Polizei und Plünderern gemeldet. Es habe jedoch keine Verletzten gegeben, sagte ein Polizeisprecher.

"Zum letzten Mal: Geht oder ihr werdet in Gefahr sein!"
Mit der Ausrufung des Notstandes bekamen die Sicherheitskräfte des Landes mehr Rechte vor allem im Umgang mit Kriminellen. Laut Regierungsdekret muss er aber nicht zwangsläufig 30 Tage dauern. Er könne auch eher wieder aufgehoben werden. Im Vorfeld von "Dean" hatte Regierungschefin Simpson Miller bereits alle Pozisten und Feuerwehrleute in den Dienst beordert. Auch wer eigentlich frei hatte, musste sich auf der Wache melden.

"Zum letzten Mal: Geht oder ihr werdet in Gefahr sein!", sagte Miller in einer Ansprache zur Bevölkerung. Sorgen bereiten der Regierungschefin auch die Wahlen. Sie sollen allgemein am 27. August stattfinden, die Sicherheitskräfte aber sollten eigentlich schon diesen Dienstag wählen. "Wenn ich sehe, was passiert, bin ich nicht so sicher, ob die Sicherheitskräfte wählen können", sagte Simpson Miller. "Denn wir müssen zunächst sicherstellen, dass die Menschen nach dem Hurrikan wieder ihr normales Leben leben können."

Auch DomRep und Haiti betroffen - Mexiko und Texas zittern
In der Dominikanischen Republik und Haiti riss der Wirbelsturm am Wochenende acht Menschen in den Tod. Weil "Dean" auch noch Auswirkungen auf Texas und das dortige Flugkontrollzentrum der US-Raumfahrtbehörde NASA in Houston haben könnte, wurde der Flug der Raumfähre "Endeavour" um einen Tag verkürzt: Die US-Raumfahrtbehörde NASA will sie am Dienstag landen lassen, um eventuellen Störungen durch den Hurrikan zuvorzukommen.

Touristen sollen Yucatan fern bleiben
Bis zum Erreichen der mexikanischen Halbinsel Yucatan, möglicherweise noch am Montagabend, könnte "Dean" zum Hurrikan der höchsten Kategorie 5 hochgestuft werden - dies bedeutet eine Windgeschwindigkeit von mindestens 249 Kilometern in der Stunde. Der Gouverneur des mexikanischen Staats Quintana Roo, Felix Gonzalez Canto, bat Fluggesellschaften und Reiseveranstalter, vorerst keine Touristen mehr nach Cancun auf der Halbinsel Yucatan zu bringen. Dort befinden sich derzeit noch rund 80.000 Gäste.

Tausende Öl- und Gasplattformen bedroht
Sorgen machen sich auch die Behörden der mexikanischen Halbinsel Yucatan und die Ölindustrie - im Golf von Mexiko befinden sich 4.000 Öl- und Gasplattformen. In den US-Bundesstaaten Texas und Louisiana riefen die Behörden die Bevölkerung auf, sich auf eine mögliche Ankunft des Wirbelsturms vorzubereiten.

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