Zum Speed-Auftakt

Mayer rast in Lake Louise auf Platz 2 hinter Feuz!

Sport
25.11.2017 21:23

Knapp, aber eben doch: Der Kärntner Matthias Mayer hat den Sieg in der ersten Weltcup-Abfahrt des Winters nur um 0,09 Sekunden verpasst! Der Olympiasieger landete am Samstag beim Speed-Auftakt der alpinen Ski-Herren in Lake Louise (Kanada) hinter dem Schweizer Weltmeister Beat Feuz an zweiter Stelle. Platz drei ging bei dessen Comeback nach Verletzungspause an den Norweger Aksel Lund Svindal (+0,32). Es war das erste Rennen nach dem tödlichen Trainingsunfall des Franzosen David Poisson, die Läufer traten mit speziell bedruckten Startnummern und Trauerflor an.

Während Feuz mit seinem achten Weltcup-Sieg auch der erste in Lake Louise und der erste als aktueller Weltmeister gelang, bestätigte Mayer, dass er in der Vorbereitung der stärkste Österreicher gewesen war. Die mit Abstand beste Abfahrtsplatzierung in Kanada tröstet ihn darüber hinweg, dass er den obersten Platz auf dem Podest wieder einmal knapp verpasst hatte. "Das ist ein echt lässiger Saisonauftakt. Es war eine beherzte Fahrt - wie schon im Training", zeigte sich Mayer zufrieden. "Im Großen und Ganzen hat es heute echt gepasst. Fehler findet man immer, wenn man genau hinschaut", wollte er sich aber nicht gleich auf die Hundertstel-Suche machen.

Weil Mayer im Super-G traditionell noch stärker ist, kann man für Sonntag einiges erwarten. "Ich werde probieren, wieder mit Selbstvertrauen runter zu fahren und von den Abfahrtstagen was mitzunehmen", versprach der Kärntner. "Meine Ergebnisse im Super-G waren hier immer gut. Es wäre schön, wenn es wieder in diese Richtung geht.

Gefahren wurde übrigens auf verkürzter Strecke, weil in der Landezone des ersten Sprungs zu wenig Schnee war. Dafür fanden die 75 Fahrer für Kanada ungewohnte Europa-Schneebedingungen vor, was dem warmen Wetter geschuldet war. Der "Wahltiroler" Feuz fuhr gleich nach Zieldurchfahrt die Faust aus, weil eine schnellere Zeit als jene des zu diesem Zeitpunkt führenden Weltcup-Titelverteidiger Peter Fill (ITA) meist schon die halbe Miete ist. Tatsächlich hielt die Bestzeit bis zum Schluss, was Feuz jubeln ließ. "Das erste Saisonrennen ist immer spannend, weil man besonders nervös ist. Umso glücklicher bin ich zu wissen, dass ich vorne mitmischen kann", sagte der Schweizer "Kugelblitz", der in Innsbruck lebt.

Beat Feuz (Bild: APA/EXPA/SM)
Beat Feuz

Damit ging das erste Abfahrtsduell auch an Feuz' neuen österreichischen Coach Andreas Evers, der bei den Eidgenossen Sepp Brunner ersetzt hatte. Der Steirer hat bekanntlich unterdessen als Abfahrtscoach zum ÖSV gewechselt und durfte sich gleich über einen Podestplatz freuen. Weil Vincent Kriechmayr, Romed Baumann und Max Franz die Plätze neun bis elf belegten, kamen insgesamt drei ÖSV-Abfahrer in die Top-Ten. Kriechmayr wollte 1,23 Sekunden Rückstand nicht auf einen Sprung-Fehler im oberen Teil zurückführen. "Ich bin viel zu rund gefahren. Das ist einfach nicht meine Strecke", sagte der Oberösterreicher, der am Sonntag im Super-G aber zu den Geheimfavoriten zählt.

Aksel Lund Svindal (Bild: APA/EXPA/SM)
Aksel Lund Svindal

Publikumsliebling Erik Guay war beim großen Heimrennen nicht am Start, weil sich der 36-jährige Super-G-Weltmeister beim einzigen Training den Rücken beleidigt hatte. Svindal strahlte hingegen nach mehreren Verletzungspausen und Operationen über ein gelungenes Comeback. Immerhin verwies der achtfache Lake-Louise-Sieger Weltcup-Titelverteidiger Fill auf Platz vier. "Die Bedingungen waren heute deutlich besser als im Training", sagte der Norweger. Adrien Theaux, der am Freitag für die Bestzeit im einzigen Training gesorgt hatte und einer der besten Freunde von Poisson war, war als Siebenter bester Franzose auch im Rennen.

Das Ergebnis:
1. FEUZ Beat (SUI)                      1:43.76 Minuten
2. MAYER Matthias (AUT)           +0.09 Sekunden
3. SVINDAL Aksel Lund (NOR)         +0.32
4. FILL Peter (ITA)                          +0.52
5. JANSRUD Kjetil (NOR)                 +0.63
6. KILDE Aleksander Aamodt (NOR) +0.82
7. THEAUX Adrien (FRA)                  +0.85
8. CAVIEZEL Mauro (SUI)                +1.17
9. KRIECHMAYR Vincent (AUT)    +1.23
10. BAUMANN Romed (AUT)        +1.24
11. FRANZ Max (AUT)                  +1.29

12. ROULIN Gilles (SUI)                   +1.32
13. KÜNG Patrick (SUI)                    +1.37
14. DRESSEN Thomas (GER)             +1.53
15. SANDER Andreas (GER)              +1.55
16. PARIS Dominik (ITA)                   +1.56
17. CLAREY Johan (FRA)                    +1.57
18. KRÖLL Johannes (AUT)            +1.65
19. REICHELT Hannes (AUT)           +1.70

20. OSBORNE-PARADIS Manuel (CAN)  +1.80
21. BENNETT Bryce (USA)                   +1.95
22. BAILET Matthieu (FRA)                  +1.98
23. THOMPSON Broderick (CAN)          +2.04
24. GOLDBERG Jared (USA)                +2.05
25. CATER Martin (SLO)                      +2.07
25. KLINE Bostjan (SLO)                     +2.07
27. WALDER Christian (AUT)           +2.11
28. FAYED Guillermo (FRA)                  +2.14
29. FERSTL Josef (GER)                      +2.16
30. STRIEDINGER Otmar (AUT)       +2.21

Der Stand im Gesamtweltcup:
1. Beat Feuz (SUI)                       100 Punkte
1. Felix Neureuther (GER)             100
3. Henrik Kristoffersen (NOR)          80
3. Matthias Mayer (AUT)             80
5. Mattias Hargin (SWE)                 60
5. Aksel Lund Svindal (NOR)           60
7. Luca Aerni (SUI)                         50
7. Peter Fill (ITA)                            50
7. Daniel Yule (SUI)                        50
10. Kjetil Jansrud (NOR)                  45
11. Aleksander Aamodt Kilde (NOR)  40
11. Loic Meillard (SUI)                     40
13. Sebastian-Foss Solevaag (NOR)  36
13. Adrien Theaux (FRA)                  36
15. Mauro Caviezel (SUI)                 32
15. Alexis Pinturault (FRA)               32
Weiters:
17. Vincent Kriechmayr (AUT)     29
19. Romed Baumann (AUT)         26
21. Max Franz (AUT)                    24
25. Marco Schwarz (AUT)            20
27. Michael Matt (AUT)                18
33. Marcel Hirscher (AUT)           14
35. Johannes Kröll (AUT)             13
37. Hannes Reichelt (AUT)           12
39. Christian Hirschbühl (AUT)    11
51. Christian Walder (AUT)            4
54. Otmar Striedinger (AUT)         1

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(Bild: KMM)



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