Ein Tiroler ist in den USA beim Wandern in der Sierra Nevada in rund 2700 Metern Höhe vom Blitz getroffen worden, als er gerade auf dem Gipfel des Tinker Knob ein Foto schießen wollte. Der Blitz habe ihm die Kleidung einschließlich seiner Unterwäsche vom Leib gerissen und ein Loch durch einen seiner Tennisschuhe gebrannt, schilderte Mathias Steinhuber aus Innsbruck am Donnerstag den Vorfall, den er wie durch ein Wunder mit einigen Verbrennungen überlebt hat.
Der Tiroler war am Dienstag mit seiner Freundin und einer US-Bekannten auf dem Pacific Crest Trail, einem knapp 4300 Kilometer langen Fernwander- und Reiterweg im Westen der USA unterwegs, als das Unglück gegen 14 Uhr passierte. Er habe in der Ferne ein Gewitter gesehen, aber dort, wo er und seine Freunde gerade wanderten, habe es weder geblitzt noch geregnet, erzählte Steinhuber, der derzeit im Zentrum für Brandverletzte der University of California in Sacramento liegt, am Donnerstag der Nachrichtenagentur AP.
"Er machte gerade ein Foto - und das nächste, woran ich mich erinnern kann, ist, dass ich einen weißen Blitz sah, wie eine Explosion", schilderte Steinhubers US-Bekannte Carla Elvidge den Vorfall. Der Tiroler, der sich an diesen Moment nicht erinnern kann, wurde dabei weggeschleudert und verlor kurzzeitig das Bewußtsein.
"Als ich zu mir kam, war überall Blut"
"Es war wie in einem Traum", sagte er. "Als ich wieder zu mir kam, war überall Blut. In einiger Entfernung hörte ich meine Freundin meinen Namen rufen. Mein erster Gedanke war, dass ich offenbar den Berg hinuntergestürzt bin", so Steinhuber. Er sei praktisch nackt gewesen, habe Verbrennungen erlitten und Schwierigkeiten gehabt zu gehen.
Mit einem Hubschrauber wurde Steinhuber zuerst in das Tahoe Forest Hospital in Truckee gebracht und nach einer Erstversorgung schließlich ins Davis Hospital Burn Center, eine Spezialklinik für Verbrennungen, in Sacramento geflogen, wo er sich von seinen Verletzungen erholt.
Ein Ableger des Blitzes, der den Tiroler getroffen hatte, sei ganz in ihrer Nähe eingeschlagen, erzählte seine Freundin Kathrin Klausner. Sie habe die Elektrizität in ihrem Körper gefühlt. Sie seien dankbar, dass die Rettung so rasch erfolgt sei, sagte das Paar. "Jemand hat mir gesagt, dass die Wahrscheinlichkeit eines Lottogewinns höher ist, als von einem Blitz getroffen zu werden. Ich hätte lieber im Lotto gewonnen", meinte Steinhuber.
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