Nach anfänglichem Leugnen hat nun jener Mann, der am Samstag in Wien eine Bim der Linie 60 entführt hatte, die Tat gestanden. Wie berichtet, hatte der 36-jährige Ex-Mitarbeiter der Wiener Linien die Toilettenpause des Straßenbahnfahrers genutzt, und war mit der Garnitur davongedüst. Ein wirkliches Motiv für die Tat konnte der Verdächtige nicht nennen. Er gab vielmehr an, "nicht nachgedacht zu haben", heißt es seitens der Polizei.
Wie der Sprecher der Wiener Linien, Daniel Amann, am Montag erklärte, war der 36-jährige Verdächtige seinerzeit als Straßenbahnfahrer tätig gewesen. Bereits vor Jahren habe er das Unternehmen aber verlassen müssen - nähere Details dazu sind nicht bekannt.
Den Aktivierungsschlüssel für die Straßenbahn habe der Mann damals retourniert, so Amann. Jener, den der 36-Jährige am Samstag für seinen Coup genutzt hatte, wurde ihm nun abgenommen. Woher er diesen hatte, blieb vorerst unklar.
"Straßenbahn nicht leicht zu bedienen"
Bereits kurz nach der Tat am Samstag war schnell klar gewesen, dass der Dieb wohl über Fachwissen rund um das Fahren mit einer Bim verfügen muss. "Eine Straßenbahn ist für Menschen, die sich damit nicht auskennen, nicht leicht zu bedienen", hatte Wiener-Linien-Sprecher Michael Unger gegenüber dem ORF erklärt. Dank einer guten Personenbeschreibung hatte die Polizei leichtes Spiel und konnte bereits am Tag nach der Bim-Entführung den Verdächtigen festnehmen.
Bei seiner Einvernahme sagte der Mann, als er gesehen habe, dass der Fahrer der Straßenbahn in der Station Rodaun aufs Klo gegangen war, sei er einfach losgefahren. Zwei Stationen weit kam der 36-Jährige, ehe die Wiener Linien den Strom abgestellten und so die Straßenbahn stoppten.
Durchsage: "Das ist eine Sonderfahrt"
Fahrgäste wollte der Mann nicht gefährden. "Bei den Haltestellen hat er noch die Durchsage gemacht, dass niemand in den Zug einsteigen soll, dass es eine Sonderfahrt ist", berichtete Polizeisprecherin Irina Steirer. Der bisher unbescholtene 36-Jährige wurde auf freiem Fuß angezeigt.
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