Sie ist die gefährlichste Giftschlange Mitteleuropas und eine Heimat für sie ist die felsige Schütt am Fuße des Dobratsch.
"Aufpassen!" Wildtier-Profi Dietmar Streitmaier mahnt zur Vorsicht. "Siehst du die Schlange?" Nein. Doch plötzlich kann ich sie erkennen. Die zackige Körperzeichnung hatte das Reptil ideal getarnt. Jetzt liegt sie vor mir, eine ausgewachsene Hornotter, oder Sandviper, wie diese Schlange in Kärnten auch genannt wird. Gleichzeitig ist es die gefährlichste Giftschlange Mitteleuropas.
Selbst als erfahrener Wildtierspezialist - Streitmaier leitet ja die Natur & Wildstation Kärnten - hält er Respektabstand: "Ich will nicht gebissen werden. Das Reptil kann durchaus gefährlich werden."
Wenige Meter weiter entdecken wir ein Pärchen, denn es ist Paarungszeit und wir sind im wohl größten Sandvipern-Gebiet Österreichs unterwegs, dem Steinernen Meer in der Schütt. Streitmaier: "Eine kleine Warnung! Hier sollte niemand herumlaufen, der keine Ahnung von Schlagen hat. Das könnte richtig happig werden."
Jetzt im Frühling, wenn die Sandvipern aus ihrer Winterstarre erwachen, sind ihre Giftdrüsen aufgeladen. Streitmaier: "Das Gift besteht aus Gewebe zerstörenden Substanzen und aus Nervengiften." Vor allem für Kinder, aber auch geschwächte Personen kann der Biss der bis zu einem Meter langen Viper tödlich enden. Streitmaier, selbst passionierter Wildtierfotograf, holt seine Kamera hervor, denn er hat wieder ein züngelndes Reptil entdeckt. Kaum zu glauben, dass die Schlange auf der Liste der bedrohten Tierarten zu finden ist. Doch Streitmaier weiß, dass sich der Bestand erholt hat. Mit tollen Fotos verlässt Streitmaier das Schlangennest und auch ich habe Beute gemacht: eine Schlangenhaut, die ich fand, bevor sie der Windverwehen konnte.
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