"Nachts und ausgerüstet mit Metallsuchgeräten streifen Raubgräber aktuell durchs Görtschitztal", schlägt Hobbyarchäologe Josef Stockinger, der kürzlich - wie ausführlich berichtet - seinen Fund der verschollenen Hauptstadt des keltischen Königreiches Noricum publik gemacht hat, Alarm: "Mit jedem illegalen Fund geht ein Stück unserer Geschichte verloren", warnt er.
"Mehrere Grundeigentümer haben mich informiert, dass sie immer öfter unbekannte Personen beobachten, die mit Metallsuchgeräten durch ihre Wälder rennen", schildert Josef Stockinger von der Arge Noreia-Norici: "Wir werden die betroffenen Polizeiinspektionen darüber informieren. Schon jetzt sind unglaublich viele illegale Fundstücke, die einen wichtigen Beitrag leisten könnten, um unsere Noreia-Theorie belegen zu können, für immer verschwunden."
Stockinger und die Arge-Mitglieder wie Gottfried Wernig wollen - wie berichtet - ein Grabungsprojekt starten. "Es geht um unsere Geschichte", so Stockinger, der für das Vorhaben noch Sponsoren und Unterstützer sucht.
Uni Klagenfurt würde Forschungsarbeiten begrüßen
Wissenschaftlich will sich die Universität Klagenfurt beteiligen. Denn obwohl Professor Karl Strobel vom Institut für Geschichte die Noreia-Theorie bezweifelt - er vertritt die Meinung, dass die verschollene keltische Hauptstadt in Slowenien liegt -, wären Forschungsarbeiten im Görtschitztal für ihn durchaus sinnvoll.
"Wir brauchen dazu aber Luftaufnahmen, Radarscans, Bodenradaraufnahmen und Geomagnetik, um festzustellen, was sich unter dem Görtschitztal alles befindet, um Grabungen, etwa im Zuge unserer universitären Lehrgrabungen, ansetzen zu können", so Strobel - damit Raubgräber nicht noch mehr unserer Geschichte stehlen können...
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