Blaukalk verbrannt

HCB-Skandal in Kärnten: Bub (12) klagt Zementwerk

Österreich
01.04.2016 07:14

Ausgerechnet ein Kind ist der erste Kläger im Kärntnter HCB-Skandal: Der Zwölfjährige - nennen wir ihn zum Schutz seiner Anonymität einfach Max - hat über seinen Anwalt am Donnerstag ein Feststellunsbegehren gegen das Wietersdorfer und Peggauer Zementwerk eingebracht. Er will, dass Wietersdorfer für alle möglichen Schäden haftet.

Max ist zwölf und lebt mit seinen Eltern einen knappen Kilometer vom Zementwerk Wietersdorf entfernt, wo Blaukalk verbrannt wurde. Regelmäßig sind bei ihm daheim regionale Produkte aus dem Görtschitztal auf den Tisch gekommen - Milch, Topfen, Fleisch, Getreide.

Langzeitfolgen noch unklar
"Er war und ist der schädlichen HCB-Belastung ausgesetzt", schreibt sein Anwalt Michael Sommer. "Seine Blutwerte betreffend HCB sind ein Vielfaches über den Vergleichs- und Referenzwerten." Ob und wie sich das Umweltgift auf Max Körper auswirkt, wird sich erst über Jahre zeigen.

Als mutmaßlicher Verursacher gilt Wietersdorfer - und soll daher von Max auch zur Verantwortung gezogen werden: "Das Unternehmen muss für sämtliche zukünftige Schäden und Ausgleichsansprüche des hochgiftigen HCB haften", heißt es in der Klage, über die nun ein Richter entscheiden muss.

HCB kann Krebs auslösen
HCB, die Abkürzung für Hexachlorbenzol, zählt zu den besonders gefährlichen Industriechemikalien. Im schlimmsten Fall kann der Stoff unter anderem Krebs auslösen, aber auch die Leber und das Hormonsystem angreifen und beeinträchtigen. HCB kann sich darüber hinaus im Körper anreichern und wird vom Organismus nur sehr langsam abgebaut.

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