70.000 Euro kassiert

Betrug mit Deutschkursen: Haftstrafe für Lehrerin

Österreich
12.01.2016 16:33

Eine Sprachlehrerin, die unbefugt Deutschkurse für Flüchtlinge erteilt hat, muss für ein Jahr hinter Gitter. Dieses rechtskräftige Urteil wurde am Dienstag am Landesgericht Wiener Neustadt gefällt. Laut Anklage hielt die Frau Kurse bzw. Prüfungen ab, obwohl sie dazu keine Berechtigung hatte.

An die 200 Personen blätterten insgesamt mehr als 70.000 Euro in der Hoffnung hin, dass sie mit den belegten Deutschkursen die österreichische Staatsbürgerschaft erlangen können. In dem seit April des Vorjahres laufenden Prozess musste Richter Hans Barwitzius mehrmals vertagen, da Zeugen ihren Ladungen nicht immer nachkamen.

Entsprechende Kurse dürfen nur von solchen Sprachinstituten abgehalten werden, die dazu vom Österreichischen Integrationsfonds zertifiziert worden sind. Die Angeklagte war bei einem privaten Bildungsinstitut angestellt, das dieses "Gütesiegel" nicht besaß. Dort konnte man lediglich seine Deutschkenntnisse aufbessern bzw. sogenannte Vorprüfungen - quasi zum Selbsttest - ablegen.

Nach ihrer Entlassung machte die Frau aber in Eigenregie weiter, indem sie an Wochenenden in den Räumlichkeiten des Instituts Kurse bzw. Prüfungen abhielt. Es sprach sich laut Anklage schnell herum, dass man bei der Angeklagten "relativ einfach, unkompliziert und noch dazu günstig" das begehrte Zeugnis bekommen konnte. Der Tarif: 100 bis 500 Euro. Das Urteil ist rechtskräftig.

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