15.07.2015 06:35 |

Atom-Deal in Wien

Friedensnobelpreis für Verhandler Zarif und Kerry?

Die Welt, mit Ausnahme von Israel, feiert den historischen Atom-Deal mit dem Iran. Noch am Tag der Unterzeichnung des Abkommens in Wien wurden der iranische Außenminister Mohammad Javad Zarif und sein US-Amtskollegen John Kerry vom in Stockholm ansässigen Internationalen Friedensforschungsinstitut (SIPRI) als Kandidaten für den Friedensnobelpreis 2016 vorgeschlagen. US-Präsident Barack Obama verteidigte das Abkommen unterdessen gegen Kritik aus dem In- und Ausland.
Artikel teilen
Drucken
Kommentare
0

Wegen ihrer Rolle beim Zustandekommen des historisch bedeutsamen Pakts in Wien habe SIPRI Zarif und Kerry noch am Dienstag für die Auszeichnung vorgeschlagen, berichtete die amtliche iranische Nachrichtenagentur IRNA in der Nacht auf Dienstag. Tariq Rauf, der Direktor des SIPRI-Programms für Abrüstung, Waffenkontrolle und Nichtweiterverbreitung von Atomwaffen, erklärte, die zwischen den 5+1 (UN-Vetomächte plus Deutschland) und dem Iran geschlossene Vereinbarung sei das "bedeutendste Atomabkommen in zwei Jahrzehnten". Den beiden Hauptakteuren bei den Verhandlungen, Kerry und Zarif, gebühre daher der Friedensnobelpreis.

Das Abkommen werde den Weg ebnen, auf die friedliche Natur des iranischen Atomprogramms vertrauen zu können und eine Aufhebung der Sanktionen gegen Teheran zu erreichen, so der aus Kanada stammende ehemalige hochrangige Funktionär der Internationalen Atomenergiebehörde laut IRNA.

Obama wirbt im In- und Ausland für Atom-Deal
Die US-Regierung wirbt unterdessen im In- und Ausland intensiv für die Vereinbarungen mit dem Iran. Für Mittwoch kündigte das Weiße Haus eine Pressekonferenz von Präsident Barack Obama an, nachdem eine TV-Ansprache Obamas am Dienstag rund um die Welt - auch im iranischen Staatsfernsehen - gezeigt worden war.

Hinter den Kulissen informierte das Weiße Haus am Dienstag Vertreter ausländischer Regierungen und Nichtregierungsorganisationen sowie Journalisten über das Atomabkommen. Obama telefonierte mit Deutschlands Bundeskanzlerin Angela Merkel, dem französischen Staatschef Francois Hollande, dem britischen Premierminister David Cameron und der EU-Außenbeauftragten Federica Mogherini. Aber auch Gegner und Skeptiker rief der US-Präsident an: So legte er dem israelischen Regierungschef Benjamin Netanyahu und Saudi-Arabiens König Salman die Vereinbarungen mit Teheran dar.

Der "New York Times" sagte Obama, der Erfolg des Abkommens lasse sich nur daran messen, dass der Iran keine Atombombe baue. Hingegen gehe es nicht um Auswirkungen des Abkommens auf die iranische Innenpolitik oder auf Irans "schändliche Aktivitäten in aller Welt".

explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB).

Kommentare lesen mit
Jetzt testen
Sie sind bereits Digital-Abonnent?