HCB-Skandal in Ktn

Giftwolke über Häusern: Anrainern droht Räumung

Österreich
10.06.2015 08:16
Die Situation rund um die Chemie-Deponie im Süden von Brückl in Kärnten droht außer Kontrolle zu geraten. Wegen Hitze und Windstille hat sich dort eine Wolke aus dem Umweltgift HCBD gebildet, die Belastungswerte in der Luft sind explodiert. Betroffen ist eine Siedlung mit 30 Bewohnern. Das Land berät über eine Evakuierung.

"Aufgrund einer spezifischen meteorologischen Situation sind die Belastungswerte massiv angestiegen", schlägt Kurt Hellig, Leiter der Umweltkontrolle, Alarm. Nachdem vor Kurzem HCB-Werte um das 14-Fache überschritten worden sind, gerät jetzt das nicht minder gefährliche Umweltgift HCBD außer Kontrolle: Über der Deponie haben Temperaturen jenseits der 30 Grad, sinkender Luftdruck und Windstille eine Luftmasse entstehen lassen, die mit dem Stoff belastet ist. Von Mittwoch bis Montag sind die Werte der täglich empfohlenen Aufnahmemenge von 200 Nanogramm pro Kubikmeter auf 4800 (!) explodiert.

Die Giftwolke hat sich über acht Häuser nahe der Deponie gelegt und bedroht deren Bewohner - das Land will am Donnerstag über eine mögliche Evakuierung beraten. "Zwar handelt es sich derzeit noch um Rohdaten, die Gesundheit hat aber Vorrang. Wir werden Aktionen setzen", versprach Umweltlandesrat Rolf Holub. Nach dem Abbaustopp auf der Deponie seien weitere Sicherungsmaßnahmen geplant.

Umweltmediziner Michael Kundi hält eine Evakuierung vorläufig "nicht für notwendig": "Die tägliche Aufnahmemenge bezieht sich auf ein Jahr - die Einwirkung hier haben wir erst seit Anfang Mai." Dennoch müsse jetzt rasch gehandelt werden.

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