80 cm bis zur Tür

Neuer Radweg vor Trafik als gefährliche Falle

Österreich
14.04.2015 07:09
Das kann ins Auge gehen: Am Wochenende hat der Magistrat über Nacht einen Radwegestreifen an der Münchner Bundesstraße in Salzburg markiert. Radler können bergab mit hohem Tempo so direkt durch eine Bushaltestelle flitzen und nur 80 Zentimeter an der Trafik vorbeifahren. Die Trafikanten sind entsetzt: "Eine lebensgefährliche Situation."

Kurt und Richard Obermair sind die Besitzer des Kiosks, der im Jahre 1957 errichtet wurde: "Das Haus Münchner Bundesstraße 45 wurde ordnungsgemäß erbaut und ein Abstand von 5,20 Metern zur Fahrbahn festgeschrieben", so steht es in der Kollaudierung. Jetzt bleiben den Kunden der Trafik und des benachbarten Woll-Ladens dank des neuen Radwegs gerade mal 80 Zentimeter, um vor die Türe zu treten.

Trafikantin Anita Obermair: "Was sich der Magistrat hier gedacht hat, ist für uns nicht nachvollziehbar, es ist einfach nur lebensgefährlich." Denn seit Montag können die Radler, vom Knoten Mitte her kommend, bergab nicht nur direkt durch eine Bushaltestelle flitzen, der neue Fahrstreifen führt auch bis 80 Zentimeter an die Trafik heran. "Ich mag mir gar nicht ausmalen, was passiert, wenn eine Mutter ihren Kinderwagen bei unserer Türe hinausschiebt und ein Radler schießt mit hohem Tempo am Geschäft vorbei", so Obermair.

"Zigarettenautomat liegt jetzt direkt am Radweg"
Sogar die hölzerne Eingangstüre ragt, wenn sie geöffnet wird, in den Radweg hinein. "Auch das Befüllen des Zigarettenautomaten ist eigentlich nicht mehr möglich, er liegt jetzt direkt am Radweg", erklärt die Trafikantin.

Selbst Radwegekoordinator Peter Weiß räumt ein: "Es ist keine optimale Lösung - und alles war auch nicht so geplant. Ursprünglich sollten auf der linken Seite, also direkt vor der Trafik, die Radler nur stadtauswärts fahren, während die Radfahrer stadteinwärts weiterhin die Busspur benützen sollten." Das aber hat der Magistratssachverständige abgelehnt. Einen Tipp gibt der Radwegekoordinator den Besitzern der Trafik jedoch gleich mit auf den Weg, um die Situation vor dem Geschäft etwas entschärfen zu können: "Ich rate den Trafikbesitzern, dass sie einen A-Ständer am Radweg aufstellen, damit dort keiner schnell fährt."

"Es ist uns wichtig, auf diese Schnapsidee und diese lebensgefährliche Situation ausdrücklich hinzuweisen. Wenn Radler oder Kunden zu Schaden kommen sollten, ist hier der Magistrat fällig", sagt Obermair.

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