Facebook-Posting

Bundeshymne: Morddrohungen gegen Heinisch-Hosek

Österreich
27.06.2014 21:59
Der Streit um die Bundeshymne nimmt kein Ende - und mitunter erschreckende Formen an: Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek, über die sich wegen eines Facebook-Postings ein gewaltiger Shitstorm entladen hatte, hat in dem sozialen Netzwerk auch Mordandrohungen erhalten, wie am Freitag bekannt wurde. Unterdessen meldete sich auch Grünen-Chefin Eva Glawisching in Sachen Hymne zu Wort. Sie sei "etwas ratlos über die Emotionalität, die Beschimpfungen und den Tenor in der aktuellen Debatte über die zwei Wörter 'großer Töchter'", erklärte sie auf Facebook.

Mehr als 15.000 Kommentare fanden sich bis Freitagabend unter jenem Facebook-Eintrag von Heinisch-Hosek, der ihr den Hymnen-Shitstorm beschert hatte (siehe Story in der Infobox). In dem Posting hatte sich die Ministerin mit einer "Lernhilfe" in Sachen Bundeshymne an den Musiker Andreas Gabalier gewandt. Wie sich nun herausstellt, erhielt die Politikerin von den Usern des sozialen Netzwerks daraufhin nicht nur unzählige untergriffige Zuschreibungen wie etwa "großer Trampel" oder "Du Idioten-Weib", sondern auch Mordandrohungen.

Drei Mitarbeiter mit Löschen von Einträgen beschäftigt
Die Beleidigungen seien nur jene Postings, die nicht gelöscht wurden, berichtete die Falter-Medienchefin Ingrid Brodnig am Freitag in ihrem privaten Blog. Ihren Angaben zufolge seien seit Donnerstag drei Mitarbeiter der Ministerin damit beschäftigt, "die allerschlimmsten Sachen zu löschen". Gelöscht würden demnach etwa Mordandrohungen, so die Journalistin. Zahlen, wie viele solche Einträge sich unter dem Posting von Heinisch-Hosek fanden, nannte Brodnig allerdings nicht.

Die teils überaus problematischen Reaktionen auf die Bundeshymen-"Lernhilfe" der Ministerin machen jedenfalls deutlich, wie emotional viele Österreicher in der Debatte sind. Ratlos angesichts dieser Emotionalität zeigte sich am Freitag auch Grünen-Chefin Eva Glawischnig. "Was ist eigentlich so schlimm daran, wenn man die Töchter mitsingt in der Hymne? Wem schadet es genau, wenn sie mitgesungen werden?", fragte sie auf ihrer Facebook-Seite.

Glawischnig: "Ein Symbol für frauenpolitische Anliegen"
Selbstverständlich gebe es in der Frauenpolitik "drängendere Anliegen wie etwa gleicher Lohn für gleiche Arbeit oder einen verbesserten Zugang zur Kinderbetreuung", gab die Grünen-Chefin zu verstehen. Der Hymnentext sei aber auch "ein Symbol für diese frauenpolitischen Anliegen - nicht mehr, aber auch nicht weniger".

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