Pegelstände sinken

Hochwasser: “Das Schlimmste haben wir überstanden”

Österreich
17.05.2014 12:25
Nach den starken Regenfällen der letzten Tage entspannt sich die Hochwassersituation im Osten Österreichs langsam. "Es schaut so aus, als hätten wir das Schlimmste überstanden", meinte ein Sprecher der Landessicherheitszentrale im Burgenland am Samstagmorgen. Auch aus Niederösterreich werden sinkende Pegelstände gemeldet. In der Steiermark mussten die Feuerwehren ebenfalls nur noch vereinzelt ausrücken. Das Bundesheer unterstützt tatkräftig die Aufräumarbeiten.

Im Burgenland hat sich die Unwetter-Situation seit Freitagnacht "deutlich entspannt", wie die Landessicherheitszentrale am Samstag mitteilte. Die Wasserpegel der betroffenen Flüsse Lafnitz, Pinka und auch der Leitha gingen zurück, auch die Zahl der Einsätze sei in den vergangenen Stunden stark gesunken, so der Sprecher.

"Wir haben von Freitag, 7 Uhr, bis Samstag, 7 Uhr, 221 Feuerwehreinsätze gezählt. Aktuell sind drei Feuerwehren in Liebing und Stoob im Bezirk Oberpullendorf und in Unterschützen im Bezirk Oberwart mit Pumparbeiten beschäftigt", berichtete er am Vormittag.

Aufräumarbeiten im Burgenland im Gange
Im Laufe des Samstags kann es im Burgenland zwar noch zu leichten Regenschauern kommen, "diese können aber nicht gefährlich werden. Es schaut so aus, als hätten wir das Schlimmste überstanden - zumindest deutet alles darauf hin", so der Sprecher. In Schützen am Gebirge (Bezirk Eisenstadt-Umgebung) wurden die Helfer am Freitag auch von 25 Soldaten des Bundesheeres unterstützt, die am Abend wieder einrücken konnten. Die Rufbereitschaft sei bereits wieder eingestellt worden, hieß es.

Am Samstagvormittag konnte zum Teil schon mit den Aufräumarbeiten begonnen werden. "Die Einsatzkräfte entfernen Schlamm und reinigen Straßen", teilte die Landessicherheitszentrale mit.

NÖ: Pegelstände der Flüsse sinken
Auch in Niederösterreich entspannt sich die Lage zunehmend. Die Pegelstände der Flüsse gehen immer weiter zurück. Die rund 3.400 Einsatzkräfte vom Freitag verbrachten zum Großteil die Nacht bei ihren Familien, 250 Feuerwehrmitglieder blieben noch im Einsatz, berichtete der Landesfeuerwehrverband in einer Aussendung.

Nun haben die Planungen für die Aufräumarbeiten begonnen. Neben Großpumpanlagen, die noch in der Nacht in Stellung gebracht wurden, sind auch zwei Katastrophenhilfsdienste in Bereitschaft. Insgesamt standen zur Mittagszeit noch 1.052 Feuerwehrleute im Dienst, um tonnenweise Schlamm und Untrat zu beseitigen.

Seit den frühen Morgenstunden des Samstags sind auch 287 Soldaten vorwiegend im Pielachtal und in den Bezirken Amstetten, St. Pölten und Lilienfeld im Einsatz.

Geländewagen in Fluss getrieben
Im St. Pöltener Ortsteil Unterradlberg wurde ein Geländewagen von einem überschwemmten Uferweg unter der Traisenbrücke in den Fluss getrieben, berichtete Philipp Gutlederer vom "144-Notruf NÖ". "Jemand hat den Vorfall beobachtet und einen Notruf abgesetzt", so der Sprecher. Der 60-jährige Lenker konnte sich aber selbst aus dem Fahrzeug befreien. Der Mann wurde mit leichter Unterkühlung in das Landesklinikum St. Pölten gebracht.

In Oberaschbach kam es zu einem ähnlichen Vorfall. Der Wagen eines Lenkers geriet in einen Bach, der Mann alarmierte die Einsatzkräfte und konnte unverletzt gerettet werden.

Steiermark: Wetterbesserung, aber keine Entwarnung
Nach Sturm und anhaltenden Regenfällen entspannte sich die Situation im Laufe des Samstags auch in der Steiermark ein wenig. Die Feuerwehren mussten nur noch vereinzelt zur Einsätzen ausrücken, sie bleiben aber wegen der Gefahr von Muren in Alarmbereitschaft.

"Die Böden sind dermaßen gesättigt, dass in manchen Fällen weitere Niederschläge zu viel sein könnten", so Thomas Meier vom Landesfeuerwehrverband Steiermark. Dann drohen Erdrutsche. Eine "Verschnaufpause" konnten sich die freiwilligen Helfer Samstagmittag aber jedenfalls gönnen.

Die meisten der zuletzt von der Stromversorgung abgekoppelten Haushalte werden mittlerweile wieder mit Elektrizität versorgt, zumindest provisorisch. Bis alles wieder komplett repariert ist, würden noch Wochen vergehen, sagte Energie-Steiermark-Sprecher Urs Harnik-Lauris. Er meinte, dass vor allem der Sturm nicht so stark und flächendeckend wie prognostiziert eingetroffen sei.

Die aktuellen Pegelstände gibt's auf der Website des hydrographischen Dienstes!

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