In Salzburg prallt die geplante Ausweitung der Nachtjagd auf den Widerstand des WWF. Die Umweltschützer warnen vor rechtswidrigen Abschüssen geschützter Arten und sehen im Einsatz von Nachtsichttechnik einen klaren Bruch mit EU-Vorgaben.
In Salzburg prallt der Jagdplan der Landesregierung auf den Widerstand des WWF. Der Entwurf des von Marlene Svazek (FPÖ) geführten Ressorts für das neue Jagdgesetz soll die Jagd bei Dunkelheit ausweiten und den Einsatz von elektronischen Bildverstärkern, Wärmebildgeräten und anderen Nachtzielhilfen erlauben – auch gegen geschützte Arten wie Biber, Wolf oder Goldschakal.
Luchs statt Wolf in der Schweiz erschossen
WWF-Experte Christian Pichler warnt, der Einsatz solcher Technik verstoße gegen EU-Recht und sei für viele Tiere gefährlich. Ihn alarmiert vor allem die Verwechslungsgefahr im Dunkeln. Als Beispiel nennt der WWF einen Fall aus der Schweiz: Dort erschoss ein Wildhüter in der Nacht drei seltene Luchse, weil er sie mit anderen Wildtieren verwechselte.
Solche Tragödien befürchtet die Naturschutzorganisation auch in Salzburg, falls die Novelle kommt. Nach Ansicht des WWF widerspricht die geplante Regelung einer Richtlinie der Europäischen Union, die nicht selektive Fang- und Tötungsmethoden für geschützte Arten verbietet. Methoden, bei denen im Dunkeln nicht sicher ausgeschlossen werden kann, dass streng geschützte Tiere getroffen werden, seien daher unzulässig.
Der WWF fordert die Landesregierung auf, die Ausweitung der Nachtbejagung und den Einsatz künstlicher Nachtzielhilfen bei geschützten Arten zu streichen und das Jagdgesetz an die EU-Vorschriften anzupassen.

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