30 Sekunden Vorsprung

Louvre-Täter entkamen nur knapp der Polizei

Ausland
10.12.2025 15:40

Eine halbe Minute hätte ausgereicht, um die Täter des spektakulären Kronjuwelen-Diebstahls im Pariser Louvre noch an Ort und Stelle zu fassen. Das geht aus dem Untersuchungsbericht hervor, der am Mittwoch im französischen Senat präsentiert wurde.

„30 Sekunden mehr, und die Mitarbeiter der Sicherheitsfirma oder die Polizisten hätten die Diebe aufhalten können“, sagte der Leiter der Generalinspektion für kulturelle Angelegenheiten, Noël Corbin. Eine Überwachungskamera habe entgegen erster Angaben die Ankunft der Diebe, das Aufstellen eines Lastenaufzugs, den Einbruch und die anschließende Flucht gefilmt. Allerdings habe niemand die Aufnahmen live am Bildschirm verfolgt. Als ein Sicherheitsbeamter die Bilder sah, hatten die Diebe den Louvre bereits verlassen.

In dem Bericht wird außerdem eine mangelhafte interne Kommunikation über Sicherheitslücken kritisiert. So sei Museumsdirektorin Laurence Des Cars bei ihrem Amtsantritt 2021 nicht über die Ergebnisse einer Überprüfung im Jahr 2019 informiert worden, bei der alle Sicherheitsmängel der letztlich von dem Kronjuwelen-Diebstahl betroffenen Apollo-Galerie aufgelistet worden waren.

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30 Sekunden mehr, und die Mitarbeiter der Sicherheitsfirma oder die Polizisten hätten die Diebe aufhalten können.

Noël Corbin, Leiter der Generalinspektion

Einbruch „kein zufälliges Scheitern“
Der Einbruch vom 19. Oktober sei „kein zufälliges Scheitern“ und auch „nicht auf eine Verkettung von Unglücksfällen“ zurückzuführen, sagte Senator Laurent Lafon am Mittwoch. Der Bericht mache „das Versagen des Museums und seiner Leitung“ deutlich. Wie berichtet, hatten Diebe historische Kronjuwelen im Wert von etwa 88 Millionen Euro gestohlen. Sie waren am helllichten Tag mithilfe eines Lastenaufzugs durch ein Fenster in das weltberühmte Museum eingedrungen. Mit ihrer Beute entkamen sie auf demselben Weg und flüchteten mit Motorrollern. Inzwischen sind alle vier mutmaßlichen Täter in Untersuchungshaft.

Wer die Tat in Auftrag gab, ist bisher nicht bekannt. Auch von der Beute fehlt jede Spur. Das Louvre Museum war zuletzt wegen eines Wasserschadens in die Schlagzeilen geraten, bei dem bis zu 400 historische Dokumente beschädigt wurden. Aus Protest gegen die Sicherheitsmängel und Arbeitsbedingungen haben die Beschäftigten angekündigt, ab kommendem Montag zu streiken.

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