Was haben Paris mit Linz, bzw. Oberösterreich gemeinsam? Wenn´s ums Klima geht, mehr als man denkt. Es wird heißer und der Verkehr offenbar nicht weniger. Eine Delegation unter dem oö. Klimalandesrat war in Frankreich unterwegs, um sich Lösungsideen anzusehen.
Bei Paris denken viele an die Stadt der Liebe, den Eiffelturm oder die aus dem Louvre gestohlenen Juwelen. Dass sich dort vor zehn Jahren 195 Staaten – darunter Österreich – im Klimaabkommen darauf geeinigt haben, die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu beschränken, ist meist nur eine Randnotiz.
17 Kommunen machen mit
Angelehnt daran hat Klimalandesrat Stefan Kaineder (Grüne) 2022 das Programm „Paris, wir kommen“ ins Leben gerufen. Darin unterstützt das Land Oberösterreich mit dem Klimabündnis die Gemeinden und Städte am Weg zur Klimaneutralität. 17 Kommunen haben bisher Strategien erarbeitet, elf wurden bereits abgeschlossen. Darunter Ottensheim, wo man sich auf einen Ausbau der PV-Anlagen auf gemeindeeigenen Gebäuden und eine Offensive bei E-Mobilität geeinigt hat.
Wie die „Umgestaltung der Millionenstadt Paris“ vorangeht, hat sich eine von Kaineder angeführte Delegation vor Ort angesehen. In den vergangenen Jahren wurden im Stadtgebiet etliche Plätze umgestaltet, darunter der Place de la Bastille. Dort begann 1789 die Französische Revolution, heute gilt er als Verkehrsknotenpunkt.
Radwege sollen Verkehr in Paris entschärfen
20 Millionen Euro hat die Stadt investiert, um Radwege zu schaffen oder Bäume zu pflanzen. Für die Gestaltung des Pflasters wurde Material recycelt.
Obwohl der Pariser Verkehr in den vergangenen zwei Jahrzehnten um 40 Prozent reduziert wurde, sind manche Straßen zur Stoßzeit mit laut hupenden Fahrzeugen verstopft. Um diesen Zustand zu entschärfen, setzt die Stadt auf eine Reduktion der Parkflächen und einen Ausbau des Radwegenetzes.
Erinnerungen an Radstreifen auf Nibelungenbrücke
Davon konnte sich die Delegation bei einer Ausfahrt überzeugen. Großteils fährt man auf breiten Wegen, die von der normalen Fahrbahn abgetrennt wurden. Oberösterreicher denken da sofort an den Radstreifen auf der Nibelungenbrücke, der im April nach nur zehn Tagen wieder abgebaut wurde.
Wie „grüne“ Stadtentwicklung bei den Jüngsten ankommt, zeigen die Pariser Schulstraßen. Was das ist, erklärt Priscilla Benedetti von der Stadtverwaltung: „Die Straße, in der die Schule liegt, wird für den Verkehr gesperrt und begrünt. Um die Temperatur im Sommer zu senken, haben wir beigen Asphalt verlegt.“
„Grüne“ Projekte bis ins Detail durchdacht
Da viele Kinder an Unverträglichkeiten leiden, wurde auf allergiefreundliche Pflanzen gesetzt. 100 Schulstraßen sind seit 2021 bereits umgesetzt worden, 300 weitere sind in Planung.
Der Besuch eines Megaprojekts bildete den Abschluss der Paris-Reise: Ein ehemaliges 54 Hektar großes Eisenbahngelände wurde zwischen 2012 und 2022 revitalisiert. Insgesamt 3400 Wohnungen in 27 Gebäuden entstanden, das Herzstück bildet ein zehn Hektar großer Park. Dieser bietet mit Sportanlagen und Spielplätzen nicht nur Freizeitspaß, sondern ist auch Lebensraum vieler Tiere und verfügt über eine ausgeklügelte Regenwasseraufbereitung.
Kaineders Resümee: „Die Verkehrswege haben mich beeindruckt. Hier hat die Politik mutig den Autos den Platz abgerungen.“
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