Im mutmaßlichen Missbrauchsfall rund um einen Ex-ÖBB-Lokführer haben sich insgesamt schon 13 Opfer bei der Exekutive gemeldet. Der 56-Jährige soll sich zwischen 2003 und 2021 an teils unmündigen Burschen vergangen haben. Die Polizei richtete zuletzt einen Aufruf an mögliche Opfer und Zeugen.
Die teils noch unmündigen Burschen begeisterten sich für das Thema Eisenbahn und hatten aus diesem Grund das für das Thema spezialisierte Museum in Strasshof in Niederösterreich besucht. Dort begann der Albtraum für mittlerweile 13 bekannte Opfer, die sich im Zuge des mutmaßlichen Missbrauchs des Ex-Lokführers an die Exekutive gewandt hatten.
Mutmaßlicher Missbrauch über 18 Jahre
Über einen Zeitraum von 18 Jahren soll sich ein 56-jähriger Ex-ÖBB-Mitarbeiter, der zudem lange im Eisenbahnmuseum Strasshof an der Nordbahn tätig war, an Kindern und Jugendlichen in- und außerhalb des Museums vergangen haben.
Erst als sich ein mittlerweile erwachsener Betroffener dazu durchringen konnte, wandte er sich an die Polizei und erstattete im Frühjahr Anzeige. Er schilderte dabei die mutmaßlichen Übergriffe im Detail. Die Staatsanwaltschaft Wien nahm daraufhin Ermittlungen auf, der tatverdächtige Triebfahrzeugführer wurde von der ÖBB suspendiert.
Die Vorgehensweise des Verdächtigen war besonders perfide: Der ÖBB-Beamte soll seine Opfer über soziale Medien angesprochen und dabei deren Interesse an Eisenbahnen gezielt genutzt haben. Laut Ermittlungen soll er seine Opfer sogar ans Steuer gelassen haben. Neben den mutmaßlichen sexuellen Übergriffen prüfen die Behörden deshalb auch den Verdacht der Gemeingefährdung.
Bisher 13 Opfer bekannt
Bei der Polizei entstand offenbar der Verdacht, dass nicht nur eine Person von den Übergriffen betroffen gewesen sein könnte – dieser Verdacht bestätigte sich offenbar. Bisher haben sich 13 mutmaßliche Betroffene bei der Exekutive gemeldet. Die Einvernahmen der möglichen Opfer dürften nach neuesten Informationen noch ausstehen. Nach einem Aufruf am Wochenende nimmt die Wiener Polizei weiterhin Hinweise unter der Telefonnummer 01/31310-33800 entgegen.
Derzeit keine Gewalthinweise
Derzeit gibt es keine Hinweise, dass es aufgrund von Gewaltausübung oder mittels Drohungen zu sexuellen Handlungen gekommen ist. Aufgrund dessen stehen laut Staatsanwaltschaft Wien sexuelle Belästigungen, Fälle von Verletzung der sexuellen Selbstbestimmung und der Missbrauch eines Autoritätsverhältnisses im Raum.
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