Auch in Innsbruck

WK-Funktionären scheint Feingefühl zu fehlen  

Tirol
13.11.2025 10:00

Der Wirtschaftsbund versucht hohe Gagen mit einer Art Leitfaden zu rechtfertigen. Chefin Barbara Thaler spricht bei 2000 Euro von einer nur „kleiner Entschädigung“. Ein „Politik Inoffiziell“ von Claus Meinert, Chefredakteur der „Tiroler Krone“.

So mancher, brav Zwangsmitgliedschaftsbeitrag einzahlender Unternehmer, würde derzeit gerne ein Mäuslein sein, um in Erfahrung zu bringen, wie es in seiner Interessenvertretung, der Wirtschaftskammer, derzeit zugeht. Dass die Sirenen dort auf Daueralarm geschaltet sind, versteht sich. Das wird auch mit keiner Erklärung von WKO-Präsident Harald Mahrer oder seiner Tiroler Kollegin Barbara Thaler besser.

Schaden gering halten und neuer Geschäftsführer
Im Gegenteil. Mahrer und damit auch die Wirtschaftskammer als Organisation seien „nachhaltig beschädigt“, attestierte etwa Politikwissenschafter Peter Filzmaier. Dieser räumte zudem ein, dass freilich auch der Wirtschaftsbund, der seit Jahrzehnten die WK personell beherrscht, Schaden erleide. Diesen so gering wie möglich zu halten, das versucht man natürlich auch beim WB Tirol. Wahrlich keine leichte Aufgabe für Neo-Geschäftsführer Patrick Taxacher, der erst kürzlich Daniela Kampfl folgte, die zur Vizepräsidentin des Österreichischen Gemeindebundes aufstieg.

Taxacher verschickte kürzlich an WB-Mitglieder einen Verteidigungs-Leitfaden in Bezug auf die Erhöhung der Funktionärsentschädigung. So ist darin zu lesen, dass Thaler mit ihrem Sprung von 6000 auf mehr als 10.000 Euro (plus 60 Prozent) den möglichen Rahmen gar „nicht ausgeschöpft“ hat. „Die Entschädigungen liegen rund 30 Prozent unter der zulässigen Höchstgrenze“, heißt es. Verwiesen wird auch darauf, dass andere mehr erhalten, etwa der AK-Präsident mit 12.993,12 Euro.

„Kleine Entschädigung“ für Vollzeitjob
Kaum bekannt war bislang ja – obwohl vom Wirtschaftsbund offengelegt – dass Thaler so wie alle ihre Kollegen in den Bundesländern (außer Vorarlberg) auch vom Wirtschaftsbund eine „Funktionärsentschädigung“ erhalten. Konkret 2000 Euro Brutto. Das sei eine „kleine Entschädigung“, meinte Thaler in einem ORF-Interview. Ein Beweis, dass wohl auch ihr jegliches Gefühl für Einkommen fehlt. Denn: Eine Kassierin im Supermarkt erhält auch 1500 bis 2000 Euro Brutto – allerdings für einen Vollzeitjob – auch eine „kleine Entschädigung“. Das sagt schon recht viel über das Mitgefühl für den kleinen Mann – sorry, natürlich auch die kleine Frau und das ES...

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