Erstmals seit 2020
Tuberkulose-Erkrankungen gehen weltweit zurück
Erstmals seit fünf Jahren hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Fortschritte im Kampf gegen Tuberkulose gemeldet. Im vergangenen Jahr habe es weniger Neuerkrankungen gegeben. Allerdings könne das Streichen von Hilfsgeldern diese Entwicklung wieder zunichtemachen, warnte die UNO-Organisation.
Laut dem WHO-Bericht erkrankten im Vorjahr etwa 10,7 Millionen Menschen an Tuberkulose (TB), das ist ein Prozent weniger als im Jahr zuvor. Die Zahl der Neuerkrankungen ging um 1,7 Prozent zurück. Dennoch gehört Tuberkulose weiterhin zu den zehn häufigsten Todesursachen weltweit. Im vergangenen Jahr starben weltweit 1,23 Millionen Menschen an der bakteriellen Krankheit. In Europa ist die jährliche Zahl der Toten in den vergangenen zehn Jahren um 49 Prozent gefallen, auch in Afrika wurde ein ähnlicher Rückgang verzeichnet.
„Doch Fortschritt ist noch kein Sieg“, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Mittwoch. Die Corona-Pandemie hatte zu Rückschritten bei der Diagnose und Behandlung geführt. In vielen Regionen können die Zielvorgaben für den Kampf gegen die Krankheit nicht erreicht werden. Besonders betroffen ist Asien. Mehr als die Hälfte der Neuerkrankungen 2024 entfielen auf Indien, Indonesien, die Philippinen, China und Pakistan.
Fast jeder Zweite stirbt ohne Behandlung
Tuberkulose betrifft vor allem die Lunge und wird meist durch Husten oder Niesen übertragen. Typische Symptome sind etwa Husten, Fieber, Schwitzen, Müdigkeit und Gewichtsabnahme. Die Erkrankung wird auch Schwindsucht oder weiße Pest genannt. Mit einer Behandlung können die meisten Betroffenen geheilt werden, ohne Therapie stirbt laut WHO aber fast die Hälfte der Infizierten.
Die Finanzierung der Vorsorge, Erkennung und Therapie stagniert seit 2020. Vergangenes Jahr standen weltweit 5,9 Milliarden US-Dollar zur Verfügung, für 2027 waren 22 Milliarden Dollar angepeilt worden. Die US-Regierung hat Milliarden an Hilfsgeldern eingefroren, die auch den Gesundheitsbereich betreffen. Andere Länder planen derzeit ebenfalls Kürzungen.
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