Die Voestalpine bekommt die Wirtschaftskrise zu spüren und muss an zwei steirischen Standorten Konsequenzen ergreifen: 340 Stellen bei Böhler Bleche in Mürzzuschlag und bei Tubulars in Kindberg werden gekürzt, das gab man in einer Pressekonferenz am Mittwoch gemeinsam mit den Bilanzzahlen bekannt.
Beim Stahl- und Technologiekonzern Voestalpine rumpelt es gewaltig – mit gravierenden Auswirkungen auf zwei Standorte in der Steiermark: 340 Stellen, darunter 280 Stammarbeiter und 60 Leiharbeiter, müssen abgebaut werden. „Wir stehen bei einigen Standorten in der Steiermark vor einer schwierigen Situation“, erklärt Geschäftsführer Herbert Eibensteiner bei der Pressekonferenz am Mittwochvormittag.
Ein Sozialplan werde derzeit mit dem Betriebsrat ausgearbeitet – eventuell können Mitarbeiter zu anderen Standorten wechseln. Bisher waren 9300 Personen in der Steiermark beschäftigt, noch im November erfolgen die Meldungen beim AMS. „Der Standort Böhler Bleche in Mürzzuschlag bleibt erhalten, aber er wird neu aufgestellt“, führt er aus. Ein Viertel der Arbeitsplätze muss abgebaut werden, das Portfolio wird auf „Spezialprodukte“ verkleinert. „Am Standort in Kindberg wird der Betrieb ab Jänner von drei auf zwei Schichten reduziert.“
Vorerst keine Kürzungen in Linz
„Weltweit sind im Konzern weitere Effizienzmaßnahmen nicht und damit österreichweite Reduzierungen nicht ausgeschlossen, wenn auch im geringeren Ausmaß“, sagt Eibensteiner. Die Oberösterreicher können jedoch vorerst aufatmen: „Aktuell haben wir in Linz im Wesentlichen keine Abbaumaßnahmen geplant.“
Weltweit sind im Konzern weitere Effizienzmaßnahmen nicht ausgeschlossen und damit österreichweite Reduzierungen nicht ausgeschlossen, wenn auch im geringeren Ausmaß.

Herbert Eibensteiner
Geschäftsführer Voestalpine
Bild: Artist Andreas Hofer
In einer Aussendung am Mittwochvormittag hieß es noch sehr schwammig: „Bei der Voestalpine Tubulars führen die erheblichen Belastungen durch US-Zölle im Hauptabsatzmarkt USA (in der Höhe von 50 Prozent, Anm.) sowie die anhaltend niedrigen Ölpreise zu einem spürbaren Rückgang der Absatzmengen, weshalb Kapazitätsanpassungen am Standort Kindberg notwendig werden könnten.“ Auch der Standort Mürzzuschlag sei von „Kapazitätsanpassungen“ betroffen.
Die Voestalpine AG ist ein weltweit führender Stahl- und Technologiekonzern. Das Unternehmen hat etwa 500 Konzerngesellschaften und -standorte in mehr als 50 Ländern auf allen fünf Kontinenten. Der Voestalpine-Konzern notiert seit 1995 an der Wiener Börse.
Zu den Bilanzzahlen für das erste Halbjahr des Geschäftsjahres 2025/26 (1. April bis 30. September 2025): Der Gewinn nach Steuern stieg um 8,6 Prozent auf knapp 199 Millionen Euro – die Verkaufserlöse sanken von 8 auf 7,6 Milliarden Euro. Die Zahl der Beschäftigten nahm um 4,1 Prozent auf 49.600 ab. Positiv hervorgehoben werden die Geschäftsbereiche Luftfahrt und Railway Systems – unter anderem wird die Koralmbahn mit Schienen, Weichen, Befestigungsanlagen, Signal- und Sicherheitstechnik ausgestattet.
Weitere gute Neuigkeiten gibt es aus den USA. Am Standort in Indiana wurde die Produktionshalle für die Fertigung von Lkw-Längsträgern fertiggestellt. 100 der insgesamt 110 neuen Mitarbeiter wurden bereits rekrutiert. Und im Bereich Hochregallager hat die Voestalpine den bisher größten Auftrag in der Konzerngeschichte an Land gezogen. Geliefert wird an einen Logistikdienstleister in der Türkei.
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