Zölle und Strafabgaben
Trump erklärt italienischer Pasta den Krieg
US-Präsident Donald Trump erklärt italienischen Nudeln den Krieg. Dreizehn italienische Pasta-Hersteller könnten ihre Produkte bald aus US-Supermärkten zurückziehen – oder gezwungen sein, die Preise drastisch zu erhöhen. Die Regierung in Washington will ab dem 1. Januar 2026 Strafzölle auf Nudeln „Made in Italy“ von bis zu 107 Prozent verhängen.
Der Hintergrund: Das US-Handelsministerium hatte ursprünglich die italienischen Importeure Pasta Garofalo und La Molisana im Verdacht, gegen sogenannte „Antidumping-Gesetze“ verstoßen zu haben. Man warf ihnen vor, Waren zu viel zu niedrigen Preisen in die USA zu exportierten, um sich einen Vorteil gegenüber lokalen Anbietern zu verschaffen.
Als die beiden Produzenten die von den Behörden geforderten Dokumente mit „nicht übersetzten italienischen Begriffen und undefinierten Abkürzungen“ einreichten, kam es zum Eklat.
„Mangelnde Kooperation“
Die Trump-Regierung beschloss, „wegen mangelnder Kooperation“, einen drastischen Strafzoll gegen alle 13 italienischen Pasta-Importmarken zu verhängen. Neben Pasta Garofalo, La Molisana sind auch Rummo, Agritalia, Aldino, Antiche Tradizioni Di Gragnano, Barilla, Gruppo Milo, Pastificio Artigiano Cav. Giuseppe Cocco, Pastificio Chiavenna, Pastificio Liguori, Pastificio Sgambaro und Pastificio Tamma betroffen.
In einer Presseerklärung wies Jim Donnelly, Chief Commercial Officer von Rummo USA, die Vorwürfe zurück und betonte, Rummo verkaufe seine Produkte in den USA zu deutlich höheren Preisen als in Italien. Sollten die Zölle ab Januar voll greifen, müsste das Unternehmen seine Preise von 3,99 Dollar auf bis zu 7,99 Dollar pro Packung anheben. Er hoffe, dass die Regierung den Fehler anerkenne, alle italienischen Nudelhersteller in einen Topf gesteckt zu haben.
Wir werden bestraft, weil zwei andere Pastafirmen es versäumt haben, rechtzeitig und korrekt Informationen zu liefern.
Jim Donnelly, Chief Commercial Officer von Rummo USA
Strafabgabe macht den Unterschied
Die Strafzölle gegen die italienischen Nudeln sind die höchsten, die das Weiße Haus bislang auf ein bestimmtes Produkt verhängt hat. Sie setzen sich aus dem üblichen US-Zollsatz von 15 Prozent auf EU-Waren und einer zusätzlichen Strafabgabe von 92 Prozent zusammen. Italiens Landwirtschaftsminister Francesco Lollobrigida sagte laut „Corriere della Sera“: „Wir sehen weder die Notwendigkeit noch irgendeine Rechtfertigung für diese Zölle.“
Ein Sprecher des Weißen Hauses sagte gegenüber der „New York Post“, die betroffenen Firmen hätten mehrfach Gelegenheit gehabt, die geforderten Unterlagen korrekt einzureichen, bevor die hohen Zölle beschlossen wurden. Er wies zugleich den Vorwurf zurück, die Entscheidung sei politisch motiviert und polterte, Unternehmen sollten sich lieber darauf konzentrieren, die Untersuchungsvorgaben zu erfüllen, „anstatt sich bei Fake-News-Reportern zu beschweren.“
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.








