Plötzlich Unternehmer: Der Ex-Bundeskanzler führte die „Krone“ durch sein sagenumwobenes und milliardenschweres Reich in Tel Aviv.
Was treibt Sebastian Kurz eigentlich so? Seit dessen Paukenschlag-Abgang aus der Politik liest man ja relativ wenig. Nur ab und zu taucht er in den Schlagzeilen auf, Anfang des Jahres mit Comeback-Gerüchten als neuer alter ÖVP-Chef nach Nehammers Schlussstrich oder vor Kurzem durch ein ominöses (Privat-)Treffen in den Tiroler Bergen mit arabischen Königsfamilien und milliardenschweren Investoren. Bekannt ist: Kurz ging unter die Unternehmer und hat mit Partnern in Israel ein Start-up gegründet. Irgendwas mit Software, wie man anfangs hörte.
Am Wochenende öffnete der Ex-Kanzler für eine Handvoll deutschsprachiger Journalisten erstmals die Türen zu seiner Firma in Tel Aviv. Der Ausflug erinnert an seine Zeiten als Regierungschef. Perfekt durchgetaktet, Treffen mit hochrangigen Politikern und vor allem Tech-Milliardären. Mit dabei: Dovi Frances, Michael Eisenberg oder Shalev Hulio. Namen, die in Österreich kaum jemand kennt, die in der Szene – vor allem in Israel – jedoch als Stars gefeiert werden. Letzter ist Erfinder der umstrittenen Spionage-Software „Pegasus“ – und mittlerweile Geschäftspartner von Kurz.
Gemeinsam haben sie vor knapp drei Jahren „Dream Security“ gegründet. Seit Februar wird das Unternehmen als sogenanntes Unicorn geführt, hat also einen Wert von mehr als einer Milliarde (!) Dollar. Kurz hält dabei aktuell einen Anteil von 15 Prozent.
Seit Februar wird „Dream Security“ als sogenanntes Unicorn geführt, hat also einen Wert von mehr als einer Milliarde Dollar. Kurz hält aktuell einen Anteil von 15 Prozent. Das macht den 39-Jährigen – zumindest auf dem Papier – zum Multimillionär und einen der reichsten Ex-Politiker unseres Landes. Der Start-up-Gründer sieht seine Firma im Bereich der Künstlichen Intelligenz angesiedelt, man hat sich auf den Schutz von Staaten sowie deren Infrastruktur spezialisiert.
Finanzieller Traum
„Dream“ könnte für den mittlerweile 39-Jährigen zu einem finanziellen Traum werden. Das Unternehmen sieht sich im Bereich der künstlichen Intelligenz angesiedelt und hat sich auf den Schutz von Staaten sowie deren kritischer Infrastruktur vor Cyberangriffen spezialisiert. Es gibt offensichtlich Bedarf: Im Vorjahr fuhr „Dream“ einen Umsatz von 120 Millionen Dollar ein.
Der „Sebastian“, wie er hier nur genannt wird, scheint sich in der Szene jedenfalls wohlzufühlen. „Er ist ein Rockstar“, wie ihm Mitgründer Hulio beim „Krone“-Lokalaugenschein attestiert.
Kurz führt durch sein Reich: Lichtdurchflutete, offene Räume, eine prächtige Dachterrasse samt Basketball-Platz – ein typisches Tech-Unternehmen. Einmal Außenminister, für immer „Diplomat“. Ganz lässt ihn die Politik aber nicht los: Im Stile eines „Außenministers“ fädelt er Treffen mit dem Minister für Diaspora, Amichai Chikli, Parlamentspräsident Amir Ohana und Avner Netanyahu, Sohn des Premierministers, ein. Kurz selbst bleibt den Terminen fern – Geschäftliches geht vor.
Ob er sich vorstellen kann, in die Politik zurückzukehren? „Ich bin in meinem neuen Leben als Unternehmer sehr glücklich“, bedient er sich auf Nachfrage einer altbewährten Polit-Antwort. Es darf also auch weiterhin spekuliert werden.
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