Gefährliche Drohung und NS-Wiederbetätigung: Einweisung für missverstandenen Hobby-Chemiker, der ja nur „dem Staat helfen“ will.
Als die Beamten in sein Haus eindrangen, um den Nordburgenländer zu verhaften, will er geschlafen haben. Der 45-Jährige trug eine Ritterrüstung und ging auf die Polizisten los. Er bezieht seit drei Jahren eine Erwerbsunfähigkeitspension und hat einen Erwachsenenvertreter, den er nicht akzeptiert. „Das ist ja nicht von mir beantragt worden.“
Früchtetee statt Tabletten
Am Landesgericht Eisenstadt soll das große Schwurgericht entscheiden, ob der Betroffene in ein forensisch-therapeutisches Zentrum eingewiesen wird. Laut Gutachten leidet er an paranoider Schizophrenie. Ob er in der U-Haft medikamentös behandelt wird? „Das brauche ich nicht. Ich trinke am Abend einen Früchtetee.“
Seit 2018 experimentiert der Mann daheim mit Chemikalien. Er extrahiert Edelmetalle aus Asche, „um die Wertschöpfung zu erhalten“. Die Flüssigkeiten, „ein Wehrmittel für unseren Staat“, deponierte er ungefragt bei Behörden und Ämtern. So auch am 23. Mai, als er im Eisenstädter Landhaus einen Fünf-Liter-Kanister, versehen mit einem Strahlenwarnzeichen, abstellte. Beigelegt war ein Schriftstück in englischer Sprache. Rechts oben hat er ein Hakenkreuz gezeichnet. Beim Verlassen des Gebäudes zeigte der angeblich studierte Molekularbiologe dem Portier den Hitlergruß. Ein Großeinsatz inklusive Evakuierung war die Folge.
Androide Roboter
Hakenkreuz? „Das ist das Gottesauge.“ Ausgestreckte rechte Hand? „Das ist der Gottesgruß. Damit empfange ich Signale aus Hamburg.“ Radioaktive Substanzen? „Asche hat einen Wert.“ Englisch? „Wir sind in Europa, falls das ein androider Roboter findet.“ Rassismus? „Als Biochemiker bin ich klar gegen Kreuzungen aus. Das führt zu Erbkrankheiten.“ Warum er das gemacht hat? „Weil ich keinen Zugang zur Industrie habe. Ich setze voraus, dass die Behörden etwas mit meiner Wissenschaft anfangen können. Zum Wohle des Staates.“
Die Einweisung wird angeordnet. Nicht rechtskräftig.
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