Ein Zirkuszelt wird nicht aufgebaut, doch zehn Tage lang steht Wien ganz im Zeichen der Zirkuskunst – mit Betonung auf Kunst: An drei Spielorten gibt es bis 15. November österreichische und gefeierte internationale Produktionen zu sehen, die als Kunststück und Kunstwerk gleichermaßen funktionieren.
Bereits an den letzten beiden Ausgaben des Wiener Kultursommers war es an der eigenen Programmschiene dafür zu erkennen: Zirkus kann unterhalten und zugleich Kunstansprüche erfüllen. Der Trend, der in anderen Ländern bereits eine Selbstverständlichkeit ist, kommt nun auch in Österreich zusehends an. Als Beleg dafür kann dienen, dass das alljährliche Zirkuskunstfestival „On The Edge“ heuer an gleich drei Spielorten stattfindet.
Internationale Klassiker des neuen Zirkus erstmals zu sehen
Zehn Produktionen sind an den drei Spielorten – Kabelwerk, Dschungel Wien und Theater am Werk Petersplatz – zu sehen, vier davon sind österreichische. Die Eigenproduktion „Go Fishing“ etwa verwandelt ein unbekanntes Kapitel Zeitgeschichte in eine akrobatische Performance: das Überleben der jüdischen Zirkuskünstlerin Irene Bento durch die Hilfe des Nationalcirkus-Begründers Adolf Althoff. An internationalen Darbietungen sind einige spezielle Gustostückerln zu sehen.
Schon seit 1994 wollen Besucher rund um die Welt das Jonglier-Meisterstück „Mobile“ von Jörg Müller immer wieder sehen. Er braucht dafür nur fünf aufgehängte Metallröhren, die er in Bewegung hält und ihnen geradezu hypnotische Bewegungsmuster entlockt. Schon seit immerhin zehn Jahren hat die französische Truppe „L‘Eolienne“ ihr Stück „Souffle“ im Programm, das für die Verbindung von Tanz und Akrobatik weltweit Maßstäbe setzte.
Unbekümmert aus dem vollen Repertoire der Zirkuskunst, von Akrobatik über Messerwerfen bis Clownerie, bedienen sich etwa Èdouard Peurichard mit „Le Repos du Guerrier“ (die Erholung des Kriegers) über das Leben als Zirkuskünstler und die heimische Produktion „Food“, die aus dem Akt des Essens eine surreale Konsumkritik macht. Die Kartenpreise bewegen sich nur zwischen 13 und 20 Euro (zum Teil für zwei Aufführungen im Doppelpack), gratis gibt es zudem „195-05-21“ zu sehen, in dem das Kabelwerk selbst zum artistischen Parcours wird.
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