Der Schock über den tragischen Unfalltod einer erst 18-Jährigen zu Halloween sitzt tief. Eine Ersthelferin schildert der „Krone“ die dramatischen Minuten nach dem Horror-Crash. Was sie erlebte, macht fassungslos.
Es ist nicht das erste Mal, dass eine Kärntnerin bei der Unterführung Bad Saag ihr Leben lassen muss. Schon 2020 kam es dort zu einem tödlichen Verkehrsunfall. Wie gefährlich diese Stelle ist, weiß eine 49-jährige Kärntnerin, die noch immer unter Schock steht: „Ich bin zufällig als Erste dort gewesen. Ich wollte eigentlich jemanden abholen – und dann hab ich das zerstörte Auto gesehen“, erzählt sie im Gespräch mit der „Krone“.
Im Wagen: vier junge Frauen, alle zwischen 18 und 26 Jahre alt, auf dem Heimweg von einer Halloween-Feier. Wie berichtet, kam das Auto in einer Linkskurve von der Straße ab und prallte frontal gegen die Betonwand. Für eine 18-Jährige kam jede Hilfe zu spät – sie starb noch an der Unfallstelle. Ihre drei Freundinnen erlitten schwere Verletzungen. „Ich hab der Fahrerin sofort eine Decke gegeben. Sie hat gefragt, ob es allen gut geht – aber von hinten kam keine Antwort“, erinnert sich die Ersthelferin: „Zuerst habe ich gar nicht verstanden, dass noch mehrere Personen im Auto saßen.“
„Keiner hat angehalten“
Bis die Einsatzkräfte eintrafen, versuchte sie die Lenkerin zu beruhigen: „Sie wirkte völlig nüchtern, war klar bei Bewusstsein. Mir tun die Mädels einfach nur leid.“ Aber auch ein anderes Gefühl bleibt zurück: Wut und Unverständnis über die nachkommenden Autofahrer: „Am meisten schockiert haben mich die nachkommenden Fahrer! Keiner hat angehalten, sie sind einfach vorbeigerast. Obwohl sie gesehen haben, dass ein Unfall passiert ist! Wo bleibt da die Zivilcourage?“, sagt sie fassungslos.
Mir tun die Mädels einfach nur leid. Da denkt man auch sofort an seine eigenen Kinder ...
Ersthelferin (49) über den tödlichen Unfall
Nur sie und zwei andere Personen blieben stehen und halfen: „Gott sei Dank war die Rettung extrem schnell vor Ort, die waren wirklich hilfsbereit und verständnisvoll“, lobt sie die schnelle Hilfe der Einsatzkräfte, die noch versuchten am Unfallort die 18-Jährige zu reanimieren. Ohne Erfolg.
Nicht der erste tödliche Unfall
Die Unterführung bei Bad Saag gilt seit Jahren als gefährlich. „Schon vor fünf Jahren ist dort jemand ums Leben gekommen“, weiß sie. „Im Sommer ist es noch schlimmer, weil die Fußgänger zum Seeufer wollen und die Straße queren.“ Auch die Geschwindigkeitsbeschränkung in diesem Bereich sei zu hoch angesetzt. „In solchen Momenten denkt man sofort an seine eigenen Kinder – was den vier Mädchen passiert ist, ist wirklich tragisch.“
Wie genau es zu dem Unfall gekommen ist, ist noch Gegenstand von Ermittlungen. Die Staatsanwaltschaft ließ das Unfallwrack sicherstellen, um womöglich Antworten zu finden.
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