Paris rätselt

Über 150 Spuren und ein möglicher Super-Detektiv

Ausland
24.10.2025 20:37

Nach dem spektakulären Einbruch in den Pariser Louvre hofft die Staatsanwaltschaft, die Diebe dank der „über 150 Spuren“, die diese am Tatort hinterlassen haben, zu überführen. Dem Anschein nach bekommt sie dabei auch Unterstützung von einem „Sherlock Holmes“. 

In lupin‘scher Meisterdieb-Manier haben vier Maskierte am 19. Oktober acht kostbare Schmuckstücke früherer Königinnen und Kaiserinnen im Wert von rund 88 Millionen Euro entwendet. Gelungen ist das unter anderem mit einem deutschen Möbelaufzug und dank einer fehlenden Überwachungskamera. In den Louvre – einem der berühmtesten Museen der Welt – gab es das letzte Mal 1998 einen ähnlich nennenswerten Einbruch.

Hinweise auf organisierte Kriminalität
Nun hofft die Staatsanwaltschaft, die Täter dank der vielen Spuren zu überführen, die diese bei der Flucht aus dem Museum hinterlassen haben. Die Vorgehensweise deute auf organisierte Kriminalität hin, die Ermittlungen müssten zeigen, ob das zutrifft, erklärte die Pariser Staatsanwältin Laure Beccuau der Zeitung „Ouest-France“. Es wurden „über 150 Spuren von den Einbrechern – zum Beispiel Fingerabdrücke und DNA – am Tatort und an Sachen wie Helm, Handschuhen oder Schleifmaschinen, die sie benutzt und liegen gelassen haben“ gesichert. Sie erwarte in den nächsten Tagen Ergebnisse, die möglicherweise weitere Hinweise liefern – insbesondere bei Aktenkundigkeit der Täter.

Fluchtroute ins Umland rekonstruiert
Die Videoüberwachung „ermöglichte es, die Routen der Täter in Paris und den angrenzenden Departements (Bezirken) zu verfolgen“, sagte die Staatsanwältin Beccuau der Zeitung. Sie wolle so schnell wie möglich die Diebe überführen, um den Schmuck zurückzuerhalten, bevor dieser eingeschmolzen werde. Auch „die Möglichkeit einer Komplizenschaft innerhalb des Museums wird untersucht.“ Die Hoffnung sei, dass die enorme mediale Aufmerksamkeit die Diebe davon abhalte, sich mit ihrer Beute zu bewegen.

Eine Museumsangestellte berichtete dem Sender RTL, dass der Einbruch zu einer Zeit stattfand, an der eine maximale Zahl an Aufsehern im Museum war, weshalb schnell viele eingriffen und die Täter einige Gegenstände fallen ließen und nicht alles stehlen konnten – „es hätte also schlimmer kommen können.“

Wer ist der rätselhafte „Detektiv“?
Rund 100 Ermittler von Einheiten zur Bekämpfung schwerer Kriminalität sowie des Handels mit Kulturgütern seien mit der Suche nach den Tätern beschäftigt. Kurios dabei: Ein elegant gekleideter Mann, der im Innenhof des Louvre neben der Pariser Polizei posiert hat, wird nun bei Social Media als möglicher Fall-Löser und Sherlock Holmes gehandelt. Ob er tatsächlich in aufklärerischer Sache vor Ort gewesen ist, bleibt zu bezweifeln. Der Urheber des Fotos Thibault Camus erklärte gestern jedenfalls, dass der „Detektiv“ ein Passant gewesen sei, der ihm aufgrund seiner Kleidung aufgefallen war. Er fügte hinzu, dass er nicht wisse, ob er Franzose, Tourist, oder Engländer sei.

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