Das geplante Aus für den Bonus zeigt einen neuen Umgang der Salzburger Landesregierung mit den Pflegekräften. In den vergangenen Jahren wurde der Beruf spürbar aufgewertet. Jetzt legt die Politik die Schubumkehr ein.
Bei den Pflegekräften ist das Bangen groß. Die schwarz-blaue Landesregierung möchte aus Sparzwängen den Pflege-Bonus streichen. Auch ein Paket, das Verbesserungen für das Personal bringen würde, soll verschoben und möglicherweise neu verhandelt werden. Die Zeit, in der die Politik jenen mehr Wertschätzung geben wollte, die sich unmittelbar um Kranke und Alte kümmern, ist offenbar vorbei.
Sie sind es, die für die Sorgen der Hilfsbedürftigen immer ein offenes Ohr haben, die die Hand reichen. Das sollte zumindest mit einer finanziellen Aufmerksamkeit abgegolten werden, war sich die Politik zuletzt einig. Zumindest für Salzburg gilt das jetzt nicht mehr.
Dabei ist hier in den vergangenen Jahren viel passiert. Mit der von der Vorgängerregierung auf den Weg gebrachten „Pflege-Plattform II“ habe es zahlreiche Verbesserungen gegeben. „Die hat der Pflege enorm gut getan“, sagt Franziska Moser, Pflegedirektorin der Salzburger Landeskliniken (SALK). Deshalb sei man aktuell an den SALK mit 3300 Pflege-Mitarbeitern auch gut aufgestellt, berichtet Moser.
Fachkräfte für die OP-Säle werden dringend gesucht
Einzige Ausnahme ist der Operationsbereich. „Da könnte ich sofort 30 bis 40 Fachkräfte brauchen“, sagt die Verantwortliche. Mit einer großen Abwanderung von Fachkräften aufgrund des gestrichenen Pflege-Bonus rechnet Moser nicht. Sie sieht aber eine Trendwende. „Das ist eine Entscheidung, die der bisherigen Wertschätzungs-Strategie, die den Beruf stark aufgewertet hat, widerspricht.“
Kritik an der Sparmaßnahme kommt inzwischen sogar von Arbeitgebern. „Der Pflege-Bonus sollte kein Gnadenakt der einzelnen Bundesländer sein. Das demotiviert Beschäftigte und untergräbt die Wertschätzung, die Pflegekräfte dringend brauchen“, sagt Alexander Bodmann, Vorsitzender des Vereins karitativer Arbeitgeber. Dessen Mitglieder betreiben auch in Salzburg unter anderem Seniorenwohnhäuser. Und dort ist die Personalsituation deutlich angespannter als in den Spitälern.
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