Endlich wird die besondere körperliche und psychische Belastung in der Kranken- und Altenpflege gesetzlich anerkannt. Doch nicht alle Pflegekräfte profitieren davon. Und dringend nötige Verbesserungen der täglichen Arbeitsbedingungen lassen noch auf sich warten.
Tagtäglich für andere da zu sein, bringt jeden früher oder später an die eigenen Grenzen – körperlich und psychisch. Dem trägt jetzt auch der Gesetzgeber Rechnung: Ab 1. Jänner 2026 gilt Pflegearbeit als Schwerarbeit.
Erschöpfung wird zum Alltag
Ihren Ausgang hatte die Gesetzesänderung in Niederösterreich genommen. Die Arbeiterkammer hatte hier vor zwei Jahren dramatische Zahlen erhoben: 50 Prozent der Beschäftigten in der Kranken- und Altenpflege gaben damals an, sich nach jedem Arbeitstag körperlich erschöpft zu fühlen.
Jeder Dritte litt zudem unter psychische Erschöpfung, ebenso viele klagten über Rückenschmerzen. Und 41 Prozent glaubten nicht daran, ihren Beruf bis zu Pension ausüben zu können. In Zukunft können sie immerhin früher als bisher in den Ruhestand treten. Die Anerkennung der Tätigkeit als Schwerarbeit bedeutet, dass man bereits mit 60 Jahren in Pension gehen kann.
Wenn wir die Pflege wirklich zukunftsfit machen wollen, müssen wir weitere daran arbeiten, die Arbeitsbedingungen zu verbessern.

Markus Wieser, Präsident der Arbeiterkammer NÖ
Bild: AKNÖ/Vyhnalek
Dienstjahre fehlen oft
Allerdings: Nur ein Teil der heimischen Pflegekräfte wird davon auch tatsächlich profitieren, da nicht jede oder jeder auf die dafür nötigen Dienstjahre in der Pflege kommt. Markus Wieser, Präsident der Arbeiterkammer NÖ, betont daher auch: „Die Aufnahme der Pflegeberufe in die Schwerarbeitsregelung ist ein wichtiger Schritt, aber sie darf kein Endpunkt sein.“
Denn es bedürfe noch weiterer Verbesserungen der Arbeitsbedingungen in der Pflege. Wieser fordert für die Zukunft die bessere Entlohnung der Beschäftigten und vor allem auch mehr Personal.
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.